Freitag, Mai 15, 2015

Blütengarten und Sonne

Endlich, heute ist die Sonne herausgekommen und wärmt Garten und Mensch. Die Strauchpfingstrose blühten zwar bereits, aber wenn das Wetter nicht entsprechend ist, öffnen sich die Blüten nie völlig.
Die japanische Strauchpfingstrose hat wie auch im letzten Jahr nur drei riesige Blüten, wieso eigentlich ? Die sind riesig. Damit ist diese kleinbleibende Sorte... a bit out of proportion.... Außerdem bemerke ich bei allen Blüten einen rosa Hauch im inneren der Blüten. Soll das so sein?

'High Noon' auch eine eigenartige Persönlichkeit: ein Elternteil ist P. delavayi ( manchmal finde ich P- Lutea als Angabe, die nun wiederum auch als P. delavayi var. lutea angegeben wird), das andere  Paeonia suffriticosa. Sie hat nickende Blüten, die wohl bei der Kreuzung weitergegeben wurden, denn P. delavayis Blüten neigen sich ebenfalls leicht.
Das Foto ist von gestern als die Blüten noch geschlossen blieben.




Übrigens Lis...wir haben 54 Blüten gezählt *lach*

Ich muss unbedingt den Unterwuchs aus Geranium phaeum und dieser wuchenden falsche Erdbeere, deren Namen ich gerade vergessen habe, entfernen. Irgendwo habe ich gelesen, dass Strauchpfingstrosen keine Konkurrenzwurzeln um sich herum mögen und demnach 'Diven' sein. Andererseits G. phaeum steht da schon seit Jahren....Man muss aber aufpassen, dieser niedlich blühende Storchschnabel kann durch Selbstaussaat zum 'Nervkraut' werden. Er taucht auch ohne Hemmungen mitten in anderen Stauden auf, wo man sie gar nicht haben will. Allerdings ist er ein Bienenmagnet und wird deshalb weitgehend geduldet.



Auch die Süßdolde wird durch Selbstaussaat fast zum Unkraut. Heute habe ich sie etwas dezimiert, soviel kann man gar nicht verarbeiten.
An unser Giersch habe ich mich immer noch nicht herangewagt, aber mit Hilfe unseres Sohnes sind endlich Rasen und Buchshecken getrimmt worden. Mit so einem kleinen Eingriff haben wir schon eine Menge Ordnung im Garten erzielen können, da erscheinen die Gierschteppiche, die sich an manchen Stellen ausbreiten, auch wieder mehr als grüne Abdeckung oder eine Art Dauermulch , als das , was sie wirklich für einen kleinen Garten sind, ein invasives Kraut.

Die Buxus_Hecken werden zunehmend breiter, diese Buchssorte wächst einfach zu dynamisch, und ins alte Holz mag ich sie nicht zurückschneiden.
An manchen Stellen ist das erwünscht, aber um meine Rhabarber- und Erdbeetbeete ist bald mehr Bux als irgendetwas anderes. An die hinteren Beete, auf die auch wesentlich mehr Sonne scheint, habe ich im letzten Jahr auch zwei alte Strauchrosen gesetzt, Gemüse dort zu pflanzen ist sowieso illusorisch.
Auch die Kugeln sehen wieder hübsch aus.
Am Haus treibt der Doldenblütler Peucedanum officinale aus, je älter er wird desto schöner. Hoffentlich wird er auch einmal ein so stolzes Exemplar wie das auf einem Foto in diesem Link zu sehen ist. Wie alt mag der wohl sein? Mein Exemplar hat ja schon ein Jahrzehnt auf dem Buckel.
Die Euphorbien haben diesen Winter ohne zu schwächeln überlebt, ohne dass ich sie geschützt hatte. Selbst Euphorbia characias "Black Pearl' blüht , mit diesem in jedem britischen Gartenbuch Wolfsmilchgewächs habe ich es mehrmals ohne Erfolg versucht....die Winter sind einfach zu ungemütlich hier.
Pananschierte Euphorbie
Euphorbia characias "Black Pearl'
Die kleine Quittenbaum lässt schon die Blütenblätter segeln , während die Mispel gerade erst aufblüht.

Donnerstag, Mai 14, 2015

Nominiert

LiebsterAward_3lilapples



Manches stirbt nie aus: Kettenbriefe unter Jugendlichen und Nominierungsaktionen 'Blog-Awards' bei Bloggern. Und ich darf mitmachen, dabei habe ich mich zwischendurch bei früheren Aktionen dieser Art immer geziert. Xenia -aus dem Berlingarten-Blog- hat mich und drei andere- nominiert. Sie hat mich überzeugt. Außerdem muss ich nur 'drei' ( es dürfen aber bis zu acht sein) andere Blogger überzeugen ebenfalls mitzumachen, um sie dann zu nominieren. Das dürfte doch wohl zu schaffen sein.
Den nominierten Bloggern werden von anderen Bloggern 11 unterschiedliche Fragen gestellt. Das Ganze läuft weltweit und jeder darf fragen, was er wirklich schon immer mal vom Anderen wissen wollte bzw. was er glaubt, was die Leserschaft am Menschen hinter dem Blog interessieren könnte.


Hier meine Antworten auf Xenias 11 hochnotpeinlichen Fragen:

  1. Ist das Bloggen für dich Hobby oder Beruf, Kür oder Pflicht?

    Bloggen als Pflichtprogramm, Berufsblogger? Gibt es das unter Gartenbloggern?
    Bloggen ist für mich eine selbst gewählte, moderne Möglichkeit ein Gartentagebuch zu führen, also Kür. Ich habe noch ein altes 'analoges' Gartenlogbuch aus den Anfängen des Gartens im Fließtal, führe es also online fort.
    Nachdem ich im neuen Jahrtausend die Welt des WWW entdeckte und mich zuerst nur in Gartenforen umsah, wagte ich mich 2006 in die Bloggosphäre. Auch wenn ich inzwischen bei einigen Bloggern bewundernd beobachte, mit welcher Regelmäßigkeit sie es schaffen neue Beiträge einzustellen -so dass es fast nach Pflichtprogramm ausschaut- gehe ich es inzwischen bewusst entspannter an mit dem Mut zur Lücke. Schließlich habe ich nebenbei noch einen Beruf, der mit zunehmenden Alter ziemlich an meinen Kräften zehrt.

    2. Wie lautet deine Botschaft?


    Wenn man ein Gartentagebuch analog führt, hat man keine Botschaft. Es war für mich eine Dokumentation über meinen kleinen privaten Gartenbereich; eine Erinnerungshilfe, was man im Vorjahr gesät hatte oder welche Ernten man 'eingefahren' hatte. Vorrangig waren es damals (1993) eher phänologische Bobachtungen, die ich in das Notizbuch einschrieb oder auch, was ich wann und wo gepflanzt habe.
    Ich stieg also 2006 völlig unbedarft in die öffentliche Welt der Gartenblogger ein und war fasziniert davon Gärten in aller Welt zumindest virtuell kennenzulernen.
    Ein Sendungsbewusstsein hat sich auch nicht im Laufe der folgenden Jahre nicht einstellen wollen, obwohl ein Blog diese Möglichkeit bietet. Mein Blog ist eher wie mein Garten: Mal ist er wild, mal ordentlich, mal ökologisch, mal unökologisch. Ich 'spiele' eher im Garten und im Blog 'als dass ich irgendwelche Lehrmeinungen, Pläne oder Ideale befolge, und diese dann auch öffentlich kommuniziere. Vielleicht lautet die Botschaft:
    Spiel: eine Beschäftigung, die für sich selbst angenehm ist. ( Immanuel Kant)...
    Im Garten wie im Blog probiere ich Dinge spielerisch aus. Manchmal ist das chaotisch, manchmal experimentell,  aber vor allem sozial. Ich trete dabei mit anderen Menschen in Kontakt, die die gleichen Interessen wie ich haben: Natur, Garten und Fotografieren.
    Vielleicht sollte ich mein Profil mit einer Botschaft schärfen; manche Blogger lassen uns ja schon durch den Titel ihres Blogs wissen, wie ihre Botschaft lautet. So gibt es auch schon einen Blog, dessen Titel auch meine Botschaft sein könnte. 'Carpe diem'.
  2. Mir ist da über Nacht noch eingefallen, dass ich meine Botschaft nicht unbedingt thematisiere, sondern sie eigentlich so verinnerlicht habe, dass ich sie als Hobbygärtnerin lebe: Ich würde nie auf die Idee kommen wegen meiner kostbaren Hosta ( die ich nicht sammle)  Schneckenmittel Methiocarb, ein Nervengift, gegen Schnecken zu streuen und das auch noch vehement öffentlich zu verteidigen (so passiert) .
  3. Schließlich bin ich mit Hilfe M-L Kreuters Zeitschriften und Jürgen Dahls Büchern erst  'gartenkompatibel' geworden. Und da ich mal Biologie studiert habe,  verbieten sich für mich einfach bestimmte Dinge.
  4. Der 'Showoff-Gärtnern  (die englische Erklärung für Show-Off gefällt mir: to behave in an ostentatiously skilled and assured way with the intention of impressing others) ist nicht mein Ding. Ich fühle mich in Gärten wohl, ( wie meine Gartenlebewesen auch) die etwas unordentlich sind, etwas verwildert und keiner allzu strengen Ordnung unterliegen.
  5.  
    3. Wie eng ist die Bindung zwischen dir und deiner Leserschaft? 

    Manche Blogs habe ich schon sehr lange in meinem Blogarchiv, und suche sie immer wieder auf um mal in 'Nachbars' Garten zu schauen. Aber viele Bindungen( sprich Verlinkungen) entstehen und vergehen...flüchtig ist die Welt des Internets. Aber wenn ich jemanden aus der Liste entferne, hat das meistens einen Grund.

    4. Unterwegs, auf dem Sofa oder am Schreibtisch: von wo aus bloggst du?

    Ich sitze am Schreibtisch, schaue dabei aus dem Fenster in meinen Garten,hin und wieder kann ich die Piepmätze fotografieren und die Vogelwelt in meinem Garten dokumentieren. Sehr selten gibt es auch Beiträge per Handy.

    5. Wie findest du deine Inhalte?


    Ich lasse mich inspirieren, beim Gang durch den Garten, bei Wanderungen und Spaziergängen durch die Natur, beim Herumwandern in der Gartenbloggosphäre, manchmal sind es auch Bücher oder Zeitungsbeiträge.

    6. Welche Rolle spielt das Visuelle bei deinem Blog?

    Manche Gartenbloggerinnen sind richtige Profis, man spürt, dass sie sich digital auskennen. Sie verstehen es ihre Fotos wunderbar in Texte einzubinden, wie Xenia beispielsweise oder Renate, aber durchaus auch Semiprofis wie die beiden Elkes, die in meinem Blogarchiv zu finden sind. Ich bewundere ihr Können neidlos, da ihre Fotos aussagekräftig sind und ihre Layouts sehr ansprechend.
    Fotos dokumentieren, was im Garten lebt und wächst, sie können Stimmungen in der Natur und im Garten widerspiegeln, Informationen werden in kürzester Zeit übertragen und verstanden. Für mich sind sie unerlässlich.

    7. Es gibt immer mehr Blogs, fast alle Themen sind zig-fach besetzt: Hat es sich bald ausgebloggt?

    Manchmal fällt mir bei der verwirrenden Vielfalt der Blogs im Netz die biblische Geschichte zum Turmbau zu Babel ein: Menschen bauen an einem Turm um sich einen Namen zu machen, der Turm wird immer größer.Die Bloggospäre auch und außerdem immer unübersichtlicher und autistischer.
    Allerdings sehe ich keinen, der von oben eingreift, und die Blogger in alle Himmelsrichtungen zerstreut....das erledigen die dann eher selbst, indem sie einander gar nicht mehr zuhören, bzw. keine Zeit mehr haben vor lauter Pflicht-Bloggen andere Blogs zu lesen.
    Vielleicht übertreibe ich und es trifft nicht unbedingt auf die Welt der Blogger zu.....aber doch bei G+ und Facebook, dort geht’s extrem oberflächlich zu.

    8. Was macht dich richtig happy?

    Happy bin ich, wenn ich durch die Natur streifen kann, am besten mit Sammy, meinem Hund. Im Garten bin ich der Natur nahe, er ist aber nur mein kleines Ersatzparadies. (Ich habe keinen großen Garten, Xenia.) Auch in meinem Berufsleben gibt es trotz meines fortgeschrittenen Alters immer noch solche 'Flow' Erlebnisse, denn auch mein Beruf hat immer noch sehr viel mit Bewegung und Natur zu tun...und mit jungen Menschen.

    9. Was wolltest du immer noch mal ausprobieren? 
    ( Xenia, ich habe die Frage leicht geändert)

     Großmutter zu werden.....aber das wird dauern.

    10. Auf welche 5 Dinge kannst du nicht verzichten? 

    Dinge? Ich kann auf alle Dinge verzichten, auf bestimmte Nicht-Dinge nicht. Okay, mir würde es schwer fallen auf Wohnung, Heizung und Warmwasser im Winter verzichten zu müssen. Das sind ja schon drei. Und natürlich nicht auf meine starken Gartengehilfen (2) und meinen Hund, aber das sind ja keine Dinge.

    11. Was ist deine persönliche Vision für das Jahr 2020

    Da halte ich es mit dem Alt-Bundeskanzler Schmidt:
    http://www.zitate-online.de/autor/schmidt-helmut/ und mit Berthold Brecht...Ja mach nur einen Plan....

            Die Nominierung erscheint später, wenn ich denn überhaupt genügend Interessierte finde.
          PS: Nachdem ich nun eine Nacht über meine Antworten geschlafen habe, ist mir noch etwas eingefallen, das ich noch ergänzen will. Bei Frage 2 habe ich noch etwas ergänzt.



          Die Nominierung erscheint später, wenn ich denn überhaupt genügend Interessierte finde.

          Kalte Finger und technische Hürden


          Die Eisheiligen sind zwar auf dem Thermometer nicht eisig, aber meine Sensoren melden meinem Körper 'Kältezittern' anzuwerfen. Heute morgen waren es fünf Grad und es ging zusätzlich noch ein leichter Wind. Ich habe schnell wieder meine Vliesjacke angezogen, obwohl wir  gestern und vorgestern tagsüber noch in kurzärmligen Shirts schwitzen konnten.
          Eigentlich hatte ich mich trotz der klammen Finger (nach dem Hundespaziergang) in den Garten  begeben, um den Frühlingsfortschritt im Garten zu fotografieren und dann schnell zu posten. Leider funktionierte die Datenübertragung nicht so wie ich das gewohnt war, mein Rechner zeigte mir immer an, dass ich den Chip zu formatieren hätte. Und jedesmal, wenn ich das machte, waren natürlich alle gespeicherten Daten verschwunden.

          Da ich immer noch per Versuch und Irrtum arbeite, ohne der Sache wirklich auf den Grund zu gehen i.e. zu verstehen , hat das alles ziemlich lange gedauert, bis ich endlich mit Plan B und Ladekabel  direkt über die Kamera hochladen konnte.

          Vorne frisiert...hinten unfrisiert
          'High Noon'
          Also noch einmal raus, um zu dokumentieren, dass die Mispeln blühen, dass der Flieder nicht so wächst, wie ich mir das wünsche, dass die Baumpäonien beginnen aufzublühen, dass die Quitte schon beim Verblühen,der Blauregen immer noch nicht in Vollblüte ist,  wieviel Buchse ich schon frisiert habe.....und...und..
          Lunariablüten an Bauernjasminblättern
          Und wieder kam mir die Technik in die Quere, die Batterie zeigte plötzlich Leerstand an. Und jetzt ist mir die Lust vergangen, ich beschränke mein Vorhaben auf eine Päonie und den Blauregen...und dann möchte ich wirklich mal Gartenerde in den Händen spüren. 
          Achso, erwähnenswert ist auch meine Schattenecke, wo die ausdauernde Mondviole mal endlich nicht von Schnecken dezimiert wurde. Und der Nesselkönig wie immmer zuverlässig durch seinen wohlgeformten Habitus bei mir punktet!

          Schattenecke



          Sonntag, Mai 10, 2015

          Nachrichten aus dem Hochbeet

          Als ich vor Wochen die ersten Kohlrabi-Jungpflanzen ins Hochbeet setzte und mich wegen der Osterreise  nicht mehr um sie kümmern konnte, (indem ich sie nachts mit Vlies abdecke) dachte ich nie, dass sie die nächtlichen Fröste überstehen würden. Sie hatten zwar während der kommenden kalten Nächte ihr Wachstum eingestellt und sahen aus, als ob sie wieder in den Boden 'kriechen' wollten; aber nach den letzten frostfreien Nächten und warmen Tagen holten sie wieder auf und wachsen jetzt ebenso munter, wie die neuen Jungpflanzen, die ich aus Paaren/Glien geholt hatte.


          Manchmal ist ja so ein intensiver Kältereiz bei den Kohlrabis auch das Startsignal mit der Blütenbildung zu beginnen, man nennt das Vernalisation. Wie umgekehrt auch zu hohe Temperaturen eine Devernalisation auslösen. Dass Kohlrabis anfangen zu blühen, ist mir schon mal passiert, also habe ich heute genau nachgeschaut: Die Kohlrabis haben Knollen angesetzt...oder haben bereits durch die relativ warmen Tagestemperaturen, die wir ja hatten, eine Devernalisation eingesetzt und alles wieder auf Start gesetzt ;-) ???


          Auch der 'ewige Kohl' ist wieder auferstanden, der sah nämlich auch so aus, als ob er nicht ewig wachsen würde. Und von meinen selbst aus Samen gezogenen Dänemark-Strandkohl hat allerdings leider nur einer überlebt. Schade.

          Kultur-Wildkohl ( ähäm) und echter Meerkohl aus Gedser/Dänemark




          Die Radieschen ist mal wieder viel zu eng gesät, da muss ich ausdünnen. Ich nehme die Blättchen dann immer in den Salat. Hat eigentlich schon mal jemand ausprobiert, die Jungpflanzen im Zweiblattstadium dann einfach umzusetzen ? Gehen die wieder an?
          Von den Roten Beten ist nur die 'Regenbogenmischung' aufgegangen, das Saatgut der 'Weißen Bete' war wohl zu alt.



          Und sogar die Möhren (Weiße Küttiger) , eine alte Schweizer Sorte, ist gekeimt, obwohl die Samen auch schon zwei Jahre liegen.
          Eigentlich merkwürdig, habe gerade hier ergoogelt, dass die Keimfähigkeit bei Beten 4-5 Jahre ist bei Möhren jedoch nur 2 bis 3 Jahre.

          Dafür ist eine andere Pflanze besonders zäh, und kümmert sich weder um Keimfähigkeit und Temperaturschwankungen. Und die ist eigentlich völlig fehl am Platze in diesem Hochbeet.


          Da wächst inmitten von Radieschen und Roten Beten ein Aronstabgewächs Arisaema ? , dessen Artnamen ich schon längst vergessen habe. Da hatten sich offenbar ein paar Knollen im Kompost versteckt, die dann ausgetrieben ist.

          Eigentlich hatte ich angenommen, dass die giftig sind, aber bei Wikipedia kann man nachlesen, dass die Knollen sogar genutzt werden können. Habe ich allerdings nicht vor, aber ich werde sie dort stehen lassen und sie ausbuddeln, wenn sie einzieht....wenn ich's nicht wider vergesse.
          Salate können so dekorativ sein, ich freue mich schon drauf auf unsere 'Salatorgien', denn die Jungpflanzen haben ja den Nachteil, dass sie alle zur selben Zeit erntefähig werden. Ich nehme mal an, das unsere Nachbarn sich auch freuen dürfen, wenn nicht wieder die Schnecken schneller sind als ich.
          Ein weiteres 'Hochbeet' hat auch alle kalten Nachtfröste überlebt: Meine bunten Balkonkästen mit Hornveilchen und Erysimum.Und die habe ich dann gar nicht mehr abgedeckt. Weil der Wind das Vlies immer wieder wegfegte, habe ich es einfach darauf ankommen lassen.



          Heute ist es auch wieder sehr windig, man könnte meinen, wir sind an der Küste. Fotografieren ist nicht so recht möglich, der Blauregen im Wind muss einiges aushalten. Einige Blüten öffnen sich schon, es duftet bereits danach. Hoffentlich kracht das alte Gerüst unter der Fülle nicht zusammen.


          Samstag, Mai 09, 2015

          Bleicher Rhabarber


          Es ist wieder Rhabarberzeit, und da ich etliche Rhabarbervarietäten im schattigeren Teil der mit Buchs umgrenzten Beete stehen habe, ist jetzt auch Erntezeit. Mein nach britischen Vorbild von einer bayrischen Töpferfirma  hergestellter 'Forcer' hat wieder seine Dienste erfüllt...etwas anämisch ausehende Rhabarberstängel drücken schon den Deckel hoch.
          In Yorkshire, im sogenannten Rhabarber-Dreieck, geschieht die Ernte schon im Winter, denn die bleichen nicht nur, sondern erzwingen einen verfrühten Austrieb in den 'sheds', wo der Rhabarber 'gefangen gehalten' wird. " In the sheds the plants begin to grow in the warmth and the stored carbohydrate in the roots is transformed into glucose resulting in forced rhubarb's bittersweet flavour."
          Ich frage mich allerdings, ob die nicht irgendwie noch zusätzlich eine Wärmequelle haben um den Austrieb zu forcieren, denn die ersten Treibe des abgedeckten Rhabarbers schauten in meinem Garten zur selben Zeit aus der Erde, wie die aller anderen Exemplare.
          Diesmal habe ich ein Rezept eines Yorkshire Kochenchefs (in Sheffields Michelin Restaurant 'The Milestone') ausprobiert , und es etwas abgewandelt, weil es mir zu aufwändig war.
          Dazu musste der Rhabarber gekocht und pürriert werden. Die paar Stangen, die ich hatte, ergaben gerade mal einen halben Liter. Und dann sollte das ganze auch noch durch ein Sieb gestrichen werden, um eventuell unzerkleinerte Fasern herauszufiltern....so ein Blödsinn, das war mir zu 'sophisticated'. Anschließend wurde noch geschlagene Sahne hinzugefügt und 'italienische Merinigue' Masse vorbereitet und hinzu gefügt.
          Das Dessert des Küchenchefs ist hier zu sehen , wie dort auch das Rezept nachzulesen ist.
          Die verschiedenfarbenen Massen meiner Variante habe ich auch nicht ordentlich geschichtet, sondern farbige Schlingenmuster erzeugt. Dann alles in eine tiefgekühlte Form gefüllt und anschließend im Kühlschrank, die Gelatine ihren Dienst machen lassen. Nächstes Mal werde ich es mal mit Agar-Agar ausprobieren, denn Gelatine lässt sich sicherlich ersetzen. (Und ja, ich weiß, wie sie hergestellt wird.)
          Es schmeckte gekühlt sehr fein, ich könnte mir das auch gut gefroren vorstellen.
          Die verbliebenen bleichen Rhabarberstängel samt Blätter hatten innerhalb von drei Tagen wieder ihr Chlorophyll aufgebaut und werden demnächst mit einer Düngung aus Rinderdung belohnt. In Yorkshire wird wohl Pferdemist genommen, aber damit kann ich momentan nicht dienen...ich habe aber noch eine Schaufel Kompost auf Lager.
          Vorne rechts, der inzwischen wieder ergrünte Rhabarber


          Samstag, Mai 02, 2015

          Womit fange ich zuerst an?

          Der Anfang ist der wichtigste Teil der Arbeit (Plato). 

           ...und nach der Arbeit ist gleich vor der Arbeit....( ?)


          Es schaut wirklich nach Arbeit aus, das wird dieses verlängerte Wochenende kein 'lazy sunday afternoon'. Von meinem Schreibtisch sieht alles schon sehr schön grün aus. Aber der übliche Gang durch den Garten lässt mich eher zweifeln, wie ich das alles schaffen soll....

          Da ist zunächst mal eine Fläche, die eigentlich schon im letzten Jahr hätte in Angriff genommen werden sollen. In diesem grünen Teppich stehen Raublattastern, die geteilt und umgesetzt werden sollen. Aber mein Rücken sagte mir letztes Jahr, dass ich mich nicht übernehmen sollte, also hatte ich meine Kräfte an anderer Stelle eingesetzt.
           Mein kräftiger Gartengehilfe hatte Wichtigeres zu tun ( die überdachte Terrasse) und so blieb das Stück sich selbst überlassen. Man sieht, was dabei herauskommt, Giersch übernimmt die Regie und zaubert einen grünen Teppich.

          Nach Wochen mit anhaltender Trockenheit, hat es jetzt endlich geregnet. Das hat natürlich die Mullusken hervorgelockt, die sich über die Iris hermachen.
          Der Himmel war bedeckt als ich die Fotos machte. Eigentlich beste Vorausetzungen um den Buxen wieder Form zu geben. Auch sie waren im letzten Jahr nachlässig behandelt worden und hatten nur einen Schnitt.
          Sie sind dieses Jahr schon ziemlich früh ausgetrieben. Jedes Jahr habe ich Probleme, den rechten Zeitpunkt für ihren Schnitt abzupassen. Und jedes Jahr strahlt die Sonne vom Himmel herunter, wenn ich den Schnitt wage und verbrennt mir vor allem die Hecken. Frisch geschnittene Kugeln vor den UV-Strahlen mit Abdeckungen zu schützen geht ja noch, aber die hecken müssen jedes Mal dran glauben.









          Fast alle Kugeln und Hecken sind in den letzten zwanzig Jahren selbst gezogen worden, ich freu mich darüber...zumal in anderen Gegenden auf Grund der Schädlinge und Buchskrankheiten schon über Alternativen nachgedacht werden muss. Ich hoffe, sie bleiben auch so urgesund. Und in ihrem hellgrünen Frühlingskleid sind sie einmalig. Und robust sind sie in meiner Brandenburger Sandkiste sowieso, auch die Verbrennungesschäden werden jedes Mal wieder korrigiert....


          Dann ist da noch von meinem Gartengehilfen-oder sollte ich besser sagen Headgardener- fein gekrümelter Kompost. Er hat in den Vortagen den Reifekompost ( über ein Jahr alt) aus der Kompostecke geschaufelt und in eine andere Ecke geschafft, damit Freiraum ist für den neuen Kompost. Unsere Kompostecke ist für so einen alternden Garten mit jeder Menge Biomasse inziwschen viel zu klein....wenn ich bloß schon in Rente wäre....


          Von meinem Ausflug vor Tagen ins Gliener Land hatte ich Jungpflanzen mit gebracht, die unbedingt auf das Hochbeet gesetzt werden müssen. Die hole ich mir inzwischen seit Jahren dort vom Schaugarten auf dem Ausstellungsgelände. Das ist zwar sicher 'Monsato Saatgut', was dort verwendet wird ....ich glaube, die verwenden Kiepenkerl Saatgut. ( vielleicht sollte ich mal beim nächsten Besuch nachfragen), aber ich unterstütze auf diese Weise den Förderverein,


          Ja anzufangen, ist wirklich das wichtigste bei der Arbeit...und eigentlich ist im Garten rumzuwühlen für mich keine Arbeit, sondern eher ein Vergnügen. Arbeit wird's für mich eher durch die Tatsache, dass ich genau einschätzen kann, dass da eine Menge auf mich zu kommt, und ich eigentlich nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll. 
          Womit ich wieder bei Plato wäre ;-)
          Okay...dann einfach mal einen Wechsel der Perspektive:
          Nachlässigkeit bei den Pflegemaßnahmen kann aber offenbar auch Vorteile haben.
          Bei der 'Wisteria sinensis' hatte ich zwar im Sommer die meisten übermäßig langen Triebe abgeschnitten, aber den Spätwinterschnitt sein gelassen. Und siehe da....die Wisterie bordet vor Blütenknospen über. Ich bin begeistert.


          Und wie schön blüht es momentan im Garten, ganz ohne mein Zutun durch 'Arbeit'. Wenn die Sonne rauskommt, fangen das dunkle Laub und die dunkelroten Blüten des einzigen Zierapfelbaums an zu leuchten.


          Und die Frühlingsplatterbsen  haben sich im Laufe der Jahre rasant vermehrt, weil ich das zulasse. Zu meiner Freude zum ersten Mal auch die rosafarbene.





          Die Baumpäonien haben dicke Knospen, vor der japanischen blüht die Fritellaria persica mit schokobraunen Blüten.



          Paeonia 'High Noon'

          Lunaria annua 'Variegata' hat sich massenhaft vermehrt und wird hoffentlich kein Opfer von Schnecken.
          Okay, da gibt es noch mehr Fotos zum Posten, aber das verschiebe ich mal. Ich geh dann mal raus zum Schnecken absammeln......

          ...erledigt. Jetzt geht's weiter draußen.


          Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

          Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...