Dienstag, Oktober 12, 2010

Mein Garten im Nebel

Gestern hat es bis in den späten Nachmittag gebraucht, dass die Sonne den Hochnebel durchdrang. Heute Morgen beginnt der Tag nicht anders, nur der Frost fehlt glücklicherweise.
Unsere Laubgardine , die die Sicht zu den am Fließ gegenüberliegenden Grundstücken versperrt , fällt langsam. Die dort stehenden Linden verlieren ihr Laub.  Nur die Erlen im Hintergrund zeigen noch volles Grün.
Ja, ich habe Goldrute im Garten, der unerwünschte Neophyt in unseren Breiten, in meinem Garten steht allerdings die Sorte Solidago rugosa 'Fireworks' ' an American Beauty', ebenfalls ein Insektenmagnet jetzt im Herbst; die Samen werden im Winter auch von Spatzen und Distelfinken angenommen.Außerdem ist sie nicht so invasiv wie Solidago canadensis. Die Staude hat sich im Garten bisher nicht ausgesät, bildet aber fette Büsche, die ich hin und wieder verkleinere. Ich teile gerne, wer also Interesse hat, möge vorbeikommen .
Die Sorte habe ich vor Jahren mal in der Gärtnerei von O. Grabner in Locktow gekauft. Leider gibt es die nicht mehr, Gärtner Grabner ist inzwischen nicht mehr selbständig, sondern als Obergärtner im Park des Nepal-Himalaja–Pavillon bei Regensburg angestellt. Wer die Broschüre 'Grüner Anzeiger' liest, findet dort aber immer noch regelmäßig seine interessanten Ausführungen über Pflanzen für extreme Standorte!

Auch die Mispel verändert sich täglich, das Blattgrün verschwindet immer mehr aus den Laubblättern, bei Miscanthus sinensis 'Kleine Fontäne' im alten Käsetopf ist es es schon völlig verschwunden.

Dieser kleine kugeligen Busch gefällt mir jedes Jahr mehr und ganz besonders im Herbst in seiner eigenartigen Rotfärbung. Das ist eine kleinbleibende Sorte des ordinären Schneeballs Viburnum opulus Nanum .

Montag, Oktober 11, 2010

Noch mehr Schmetterlinge

Heute -am Montag - ist es kalt, frostig und auch noch so etwas von neblig,so dass ich doch ganz schnell noch die wunderschönen Schmetterlingsfotos posten muss, die ich am gestrigen wunderschönen sonnigen Sonntag fotografieren konnte. ...zu meiner persönlichen Aufmunterung ....

Hier sieht man deutlich das 'C' auf den Flügeln, dass ihnen den Namen gab.
Es fanden sich etliche C-Falter an Raublattastern und Helianthus ein, die jeden Herbst dankbar von diesen Faltern als letzte Nahrungsquelle angenommen werden. Aber Nektarpflanzen allein würden nicht ausreichen um solche Falter in den Garten zu locken. Das ist eher das reichhaltige Angebot an Raupenfutterpflanzen in unserer Umgebung, laut Wikipedia sind das: Salweide, Hasel, Flatterulme, Feld-Ulme, Hopfen, Große Brennnessel, Stachelbeeren, Rote Johannisbeeren. Und von all dem gibt es hier reichlich in der noch recht 'wilden' Umgebung,



Wikipedia schreibt ebenfalls, dass die Falter entweder nur in einer Generation von Anfang Juli
"und nach der Überwinterung bis Anfang Juni oder in zwei Generationen von Ende Juni bis Ende Juli und von Mitte August und nach der Überwinterung bis Anfang Juni des darauffolgenden Jahres." Nur im Balkan und Griechenland würden sie in drei Generationen bis Oktober fliegen.
Da 'meine Falter' für unsere Breiten dann doch ein wenig spät dran sind, interpretiere ich diese Verhalten jetzt mal als weiteren Hinweis  für den Klimawechsel.

Aber auch ein paar Admirale und ein (!) Pfauenauge ließen sich auf den Raublattastern zur Mahlzeit nieder.

Samstag, Oktober 09, 2010

Was für ein schöner Oktobertag!

Herrlich, mein erster Ferientag und dann so ein schönes angenehmes Wetterchen! Sogar die Schmetterlinge trauten sich wieder heraus. Die Admiralitäten fanden sich auf der endlich erblühten Raublattaster ein, die ich irgendwann im April/August gestutzt hatte; ein Trick um eine üppigere Blüte zu erzielen und sie kompakter wachsen zu lassen. Auch Helianthus 'Lemon Queen' blüht wieder und wird ebenfalls vom Admiral angeflogen, diese Staude ist zu einem Riesenexemplar herangewachsen und müsste mal geteilt werden.
Vor dem mit Akebie , Glyzine und Scharlachrebe zugewachsenem Gartenraumteiler ;-) ist sie eine farblich harmonische Ergänzung zum rotstieligen Mangold auf dem Hochbeet.
Der Herbstkrokus C. speciosus 'Conqueror'  beginnt jetzt tatsächlich seinem Namen Ehre zu machen, ich weiß gar nicht, wie lange er schon in meinem Garten steht, aber erst jetzt habe ich den Eindruck, dass er sich vermehrt hat!
Den gibt es auch in weiß, aber im zarten violett gefällt er mir viel besser.
Auch die Honigbienen waren wieder unterwegs und sammelten Nektar an den Kissenastern.  
Die Dreiblättrige Bitterorange trägt wieder üppig Früchte...völlig zweckfrei....weder für Mensch noch Tier genießbar.Wer eine Idee für eine sinnvolle Verwendung der Früchte hat, möge sich melden.

Dienstag, September 28, 2010

Vogelzug und Bodenfrost



Der September ist kaum zuende, da fliegen doch schon die ersten Wildgänseformationen über unseren Garten hinweg Richtung Südwest. Am liebsten würde ich mitfliegen, aber die ziehen ja leider nur bis zum Niederrhein oder Ostfriesland, und da will ich nun auch nicht unbedingt überwintern. Vor einigen Jahrzehnten" überwinterten noch fast alle Graugänse in den Marismas des Guadalquivirs und in Tunesien um den Ischkeul-See sowie in Westalgerien." ( sagt http://de.wikipedia.org/wiki/Graugans)
Zu allem Übel hörte ich auch noch in den Wetternachrichten, dass morgen Nacht mit Bodenfrost zu rechnen ist. Meine Kakteen habe ich schon am Wochenende reingeholt, aber etliche andere Kübelpflanzen warten noch.

Die bereifte Gründachvegetation

Nachtrag: Hier noch die fotografische Veranschaulichung der ersten Frostnächte im Fließtal.

Sonntag, September 26, 2010

Herbst-Challenge

Herbstgarten

Einer der ersten Bäume, den ich hier vor zwanzig Jahren gepflanzt habe, ist eine Mispel. Gerade habe ich in meinen alten Fotos gekramt, leider finde ich nirgends eine Aufnahme aus dieser Zeit. Nach der Wende bin ich in all den Ostgärtnereien herumgekrochen auf der Suche nach etwas anderem als die Mainstream-Gärtnerein in West-Berlin so anboten. 
Die Baumschule Späth liegt ganz in der Nähe meines Arbeitsplatzes, was ich für regelmäßige Besuche dort ausnutze.Sie ist die älteste Baumschule Deutschlands, wurde bereits 1720 gegründet( in den Zwanzigern Jahren galt sie sogar als größte Baumschule der Welt) und war in den vierzig Jahren DDR das Zentrum der Baumschulwirtschaft. Dort entdeckte ich dann diese Mispel, die dann auch prompt mitgenommen wurde.
Meine Mispel ist auf Weißdorn veredelt, was man daran erkennen kann, dass die Unterlage immer wieder durchschlägt. Sie ist in all den Jahren ein völlig problemloser Baum gewesen, der mich zu jeder Jahreszeit erfreut. Der Untergrund, auf dem sie wächst, ist extrem schottrig. Der Vorbesitzer unseres Grundstücks hatte vor dort eine Terrasse an einen geplanten Anbau zu setzen. Als Unterfütterung der Terrasse war deshalb jede Menge Bauschutt angefahren worden, der immer noch dort liegt, inzwischen unter einer Schicht von Mutterboden."Die Mispel bevorzugt nährstoffreiche, lehmige, warme und etwas kalkhaltige Böden, die nicht allzu trocken sind. Auch auf kiesigen und flachgründigen Standorten gedeiht sie noch ganz gut. Sogar auf steinigen und mageren Substraten kommt sie noch gut zurecht, solange der Boden genügend feucht ist (Friedrich, Schuricht 1985)." Nachzulesen hier: http://www.garteninfos.de/wildobst/Dipl3-2.html
Sie scheint also optimale Bedingungen in unserem Garten zu haben, was man auch daran erkennen kann, dass sie extrem in die Breite geht.
Wenn man so will, ist die Mispel mein 'Wiedervereinigungsbaum', auch wenn ich nicht mehr weiß, wann genau ich sie gekauft habe. Wir wohnen seit inzwischen genau zwanzig Jahren hier, im September 1991 zogen wir hier ein.
Mespilus germanica verfärbt sich im Herbst wunderschön, was ich immer schon mal dokumentieren wollte. Heute habe ich dann mal trotz extrem trüben Wetters....es regnet, und regnet, und regnet...ein Foto gemacht, das sie noch in vollem Grün zeigt. Früchte gibt es wie jedes Jahr reichlich, so dass ich mir mal wieder überlegen kann, was ich mit ihnen dieses Jahr anstelle.
In den nächsten Wochen gibt es also regelmäßige Mispelfotos....mein(e?) persönliche(r) Herbstchallenge *grins*...











Samstag, September 25, 2010

Ein bißchen Botanik

Nachtrag zu meiner nur an der Spitze der Vegetationsachse (des Stängels) blühenden Fackelblume (Tithonia rotundifolia):
Der Begriff 'apikal' in der Botanik meint auf den 'Apex' bezogen. 
'Apex' (lat- Spitze) bezeichnet den Scheitel oder die Spitze eines Körperteils oder Organs; in der Botanik den Scheitel-oder Spitzenanteil einer Wurzel oder Sproßachse (Stängel), der das Apikalmeristem umfasst. ( Ein Meristem ist ein Teilungsgewebe).
Vielleicht handelt es sich ja bei meinem Blümchen sogar um ein Beispiel für ' apikale Dominanz', bei diesem Phänomen werden Achselknospen durch die Apikal- oder Gipfelknospe über Wechselwirkungen von Phytohormonen unterdrückt. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass aber noch jede Menge an den Seitentrieben wachsende Blüten sich entfalten werden, wenn das Wetter es noch zulässt.
( alles nachzulesen in Herders Lexikon der Biologie)

Freitag, September 24, 2010

Herbstbeginn


Cyclamen hederifolium

Cosmos bipinnatus 'Double Click Snow Puff'




Double Click Snow Puff


Kalendarischen Herbstbeginn hatten wir gestern, aber momentan ist es tagsüber noch so richtig warm, dass manche Menschen sogar noch im naheliegenden Kiessee ein Bad wagen. Heute soll es noch einmal so schön werden, die Wetternachrichten verkünden aber schon zum Nachmittag Regen zusammen mit einer deutlichen Abkühlung. Schade, ich hätte gerne das Wochenende so sommerlich, wie es gerade ist.
Durchgang mit neuem Tor
Noch einen schnellen Fotogang durch den Garten, bevor alles wieder grau wird. Leider ist mein Normalobjektiv meiner Kamera defekt,  Gesamtaufnahmen des Gartens sind also nicht möglich. Wenn ich die Zoom Lens 18-55m drauf habe und fotografieren will, wird fast jedesmal 'error 99' angezeigt.Das merkwürdige ist, ein und zwei Fotos schafft sie mit dem Objektiv, dann erscheint wieder die Fehleranzeige.

Am frühen Morgen im Tau
Mein Nolde-Garten Mitbringsel 'Thitonia rotundifolia' zeigt eine einzige apikale Blüte, die anderen Blüten sind noch knospig und warten eigentlich auch auf weitere warme Herbstsonnentage.
Der kleine Quittenbaum trägt schwer, hoffentlich reifen die Quitten noch ausreichend in diesem Jahr. Der Baum ist inzwischen viel zu sehr von der Kiefer beschattet, die immer größer wird und der Quitte die Sonne nimmt.

Begonia grandis ssp. evansiana.
Wie jedes Jahr erscheint die winterharte Begonie erst sehr spät und blüht erst jetzt. Ich hatte angenommen, dass sie sich in meinem Garten über Samen vermehrt hat. Aber wie ich auf dem Staudenmarkt erfuhr sind es 'Bulbillen', die in den Achseln der Blätter zu finden sind und dann herabfallen. Sie blüht rosa, es soll auch weiße geben, was ich ebenfallsauf dem Staudenmarkt erfuhr.

Dienstag, September 21, 2010

Blattchallenge-anthocyanotisch

Die Blätter des Scharlachweins 'Vitis coignetiae' gehören zu den ersten, die auf die veränderten Wetterbedingungen des Herbstbeginns reagieren. Letztes Jahr kamen die frostigen Nächte allerdings zu schnell, so dass sie ohne die namensgebende Farbänderung einfach braun wurden und abfielen. Dieses Jahr fangen sie wieder feurig an zu leuchten, allerdings nur an den Stellen, an denen die Sonne sie bestrahlt.
Hier gibt es eine einleuchtende Erklärung für die Bedeutung der Anthocyane bei der Herbstfärbung einiger Pflanzenarten .

Samstag, September 18, 2010

Grüne und braune Tomaten

'Schwaerzels Tomate'
Heute habe ich die Tomaten auf dem Hochbeet abgeräumt: 'Schwaerzels Tomate' war tatsächlich relativ resistent gegen die Braunfäule, erst jetzt machte sich eine Infektion an Laubblättern und einigen Früchten bemerkbar. Allerdings begann die Reife erst sehr spät, so dass ich reichlich unreife Tomaten abnehmen musste. Die Sorte wächst zu Riesenbüschen heran, die unmöglich an den üblichen Tomatenstäben gezogen werden können; ich es jedoch so getan habe: Da sie auch reichlich trugen, sind sie mir im Laufe der Vegetationsperiode darunter zusammengebrochen.
Einen Teil dieser unreifen Tomaten habe ich (ebenfalls heute) zu Tomaten-Relish verarbeitet.Ein wenig skeptisch war ich schon grüne Tomaten zu verwenden, denn harte, grüne Tomaten sollen in 100 g Früchten von 9 - 32 mg Solanin enthalten. Und Solanin ist bekanntermaßen giftig.Solanin wird durch Kochen oder Braten auch nicht zerstört, ist also in meinem Relish immer noch vorhanden. Geringe Mengen Solanin sollen vom zwar Körper toleriert werden, erst ab 25 mg kritisch werden, ab 400 mg dann tödlich. Je nach Sorte kann bereits mit ca. 80 g rohen grünen Tomaten der kritische Wert überschritten werden..... schreibt Wikipedia. Die Gläser enthalten mehr als 80 g, ich werde aber sicher nicht den gesamten Inhalt auf einmal verwenden.
Vergiftungen durch Solanin erzeugen Kopfschmerzen, Übelkeit, Kratzen im Hals, Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden. Ich werde mich melden, wenn sich nach Verzehr des Relishes derartige Symptome auftreten sollten :-)) Gibt es Gegenmittel.....?

Mein Grüne Tomaten-Relish-Rezept:
1 kg Grüne Tomaten, grob gehackt
100 g frischer Ingwer, in dünne Scheiben schneiden
20 Knoblauchzehen
3 frische grüne Chillies, entkernt und gehackt
1 EL brauner Zucker
1 Tl Meersalz
570 ml Apfelessig


Die Sorte 'Green Zebra', die auch als reife Tomate grün bleibt, wuchs ebenfalls im Hochbeet. Diese Züchtung soll kein/kaum Solanin enthalten. Die Sorte gehört geschmacklich zu meinen Lieblingssorten, hatte ich sie bereits vor Jahren in meinem damals noch braunfäulefreien Garten.
Der Versuch auf dem Hochbeet ging wie jedes der letzten Jahre daneben, da war nichts mehr zu retten.

Mittwoch, September 15, 2010

Edelfalter mögen schlampige Gartenecken


Seit Beginn des Jahres stehen die getrockneten Samenstände von Verbascum blattaria in einer Gartenecke herum und warten auf Aussaat. Neulich wollte ich sie nun endlich zerkleinern und entdeckte dabei unter einem trocknen Blatt die Raupe eines Schwalbenschwanzes, der sich gerade 'festgeseilt' hatte um sich zu verpuppen. Zur Verpuppung heften sich die Raupen gerne an Pflanzenstängeln fest. Sie überwintern auch so.
 Hätte ich allerdings gewusst, dass Verpuppung so schnell geht, hätte ich mich vor diesem edlen Falterkind niedergelassen und abgewartet. Als ich nämlich am nächsten Morgen schauen wollte,war die Puppe schon fertig.
Und als ich dann noch genauer schaute, entdeckte ich ein Loch in der Puppe. Offenbar war die Raupe von Parasiten befallen gewesen ( Schlupfwesepen?) , und die Larven haben dann die Puppe durch dieses Loch verlassen.

So schade, hätte ich doch gerne im nächsten Jahr einen Schwalbenschwanz durch meinen Garten flattern sehen. Aber auch ohne eigene Nachzucht verirren sich immer wieder diese Edelfalter in meinen Garten, und legen offenbar auch heimlich Eier ab, denn die Raupen hatte ich vorher nicht gesehen.
Dieses Posting ist noch einmal eine Erinnerung daran, es nicht allzu genau mit dem herbstlichen Aufräumen zu nehmen, denn es gibt etliche Falter, die auf die Art und Weise des Schwalbenschwanzes als Puppe überwintern .

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...