Mittwoch, Juli 28, 2010

Friesenkraut

Und noch'n Zitat, diesmal von Matthias Claudius.
Wenn jemand eine Reise tut,
so kann er was erzählen.
...und nicht nur das, meistens bringt der reisende Gärtner auch eine Kleinigkeit mit, in diesem Fall etwas, was gestern unseren Menüplan aufpeppte.
Obwohl wir uns im streng reglementiertem Schleswig-Holsteinischem Nationalpark Wattenmeer befanden, in dem fast alles verboten ist: das Pflücken von Salicornia europaea ist erlaubt. Das erzählte uns jedenfalls der diplomierte Biologe Dr. Andresen, der uns zur Hallig Gröde führte.
Lahnungen

Es handelt sich um ein Gewächs, das ohne Salzzufuhr nicht lebensfähig ist und somit hervorragend an die oft überfluteten Wattböden, bzw. sog. Salzwiesen der Meeresküsten angepasst ist. Der gebräuchlichste Name dieser Pflanze dürfte Queller sein .


Verwendung haben die europäischen Küstenbewohner seit Jahrhunderten für diese fleischige/ sukkulente, sehr salzige Pflanze gefunden. Immerhin enthält die Asche zu 75% Kochsalz, 10% Kalium, Halogenide und Kieselsäure, außerdem fanden einige Forscher die Alkaloide Salicornin und Saliherbin ( Forscher aus Polen) andere ( aus Schweden) aber wiederum nicht . 
Mein Arzneimittellexikon gibt für das Kraut die pharmazeutische Verwendung als Diuretikum und Insektizid (?)an.
Und seit Jahrhunderten wird die Asche dieser Pflanze zur Bereitung von Soda genutzt, die bei der  Glasherstellung verwendet wird. Plenty of useful information....die ich aber noch nicht ganz einordnen kann, da Soda chemisch gesehen Natriumcarbonat ist und nicht Natriumchlorid, wie als Inhaltsstoff für den Queller angegeben.
Vielleicht kann mich da jemand mal aufklären und erspart mir das Herumgoogeln.  Je mehr ich über diese Pflanze lese, desto interessanter finde ich sie. 
Pflücken ist übrigens gar nicht so einfach, so landeten einige Pflänzchen dann auch samt Wurzeln in meinem Tütchen, da es leichter war sie aus dem Schlick zu ziehen als abzubrechen. 
Zum Mittag gab es dann also gestern Rotbarschfilet an Risotto und Friesenkraut, ein Rezept aus dem weltweiten Netz, angepasst an mein momentanes Tiefkühlgerätangebot.  Dieses Rezept empfahl eigentlich Krabben/Garnelen als Eiweißbeilage.

An der fotografischen Präsentation meiner kulinarischen Produkte muss ich noch arbeiten, ich weiß  Mir hat es geschmeckt, mein GG fand allerdings, dass ich das Gemüse versalzen hätte...erkannte dann aber doch die Herkunft der grünen Beilage.  
Einige Quellen zur Biologie und Verwendung des Quellers:
Queller 
Queller
Nahrungsergänzungsmittel 
EnEff




 



Sonntag, Juli 25, 2010

Bringet mich wieder nach Hause!

Weit und schön ist die Welt,
doch o wie dank ich dem Himmel,
daß ein Gärtchen beschränkt, zierlich, mein eigen gehört.
Bringet mich wieder nach Hause!
Was hat ein Gärtner zu reisen?
Ehre bringt's ihm und Glück,
wenn er sein Gärtchen versorgt.
(Johann Wolfgang von Goethe)


Wir sind wieder zuhause, aber ich muss sagen Goethe und auch der kommentierende Borkergärtner haben recht , wenn man einen Garten hat, sollte man nicht in der Weltgeschichte herumreisen. Der Garten wartet sehnsüchtig auf Pflege; manche Teile mehr als andere.
Dennoch bin ich froh die letzten vierzehn Tage an der See verbracht zu haben, ich glaube nicht, dass ich bei den tropischen Temperaturen, die hier geherrscht haben (37°C) , überhaupt irgendetwas im Garten getan hätte. Und wie gesagt...ein Teil meines Gartens kam hervorragend ohne mich klar, und betreute völlig selbständig besondere Sämlinge.: Im Komposthaufen ist ein Avocado aufgegangen, der offenbar die tropischen Temperaturen  zur Keimung braucht. Wie man sieht komme ich allerdings gerade rechtzeitig zurück, um ihn vor weiteren Schneckenattacken zu retten.
Und wenn man verreist hat man auch etwas zu erzählen, zumal EnEff (Nordfriesland) durchaus auch für den passionierten Gärtner etwas zu bieten hat. Aber davon mehr demnächst...der Garten wartet . Und heute sind die Temperaturen angenehm kühl.

Samstag, Juli 10, 2010

Blogpause

Heute geht's an die See... Garten und Blog haben Pause . Sohn und Freundin hüten das Haus und Kater Dooley. Tägliches Gießen der Kübelpflanzen sind versprochen.

Freitag, Juli 09, 2010

Ernte auf dem Hochbeet


Mein Hochbeet möchte ich nicht mehr missen, auf wenig Fläche kann ich dennoch Gemüsegärtnerin sein und all die fanastischen Gemüsesorten, die es inzwischen als Saatgut gibt, ausprobieren.
Abgeerntet im Laufe des Frühjahrs sind schon Spinat und diverse Salatköpfe und Lauchzwiebeln, die im Frühjahr die erste Ausssaat und Setzlinge waren.
Heute habe ich zwei Reihen Erbsen herausgerupft und abgeerntet und die frei werdende Fläche mit meinen verschiedenen Peperonis und Co. bepflanzt , die in Töpfen im alten Gewächshaus warteten.
 Solanum integrifolium

Außerdem bekamen auch die beiden 'afrikanische Auberginen' (Solanum integrifolium) dort ein Plätzchen. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickeln werden. Letztes Jahr hatte ich sie auf der Oranienburger Landesgartenschau in Töpfen gezogen kennengelernt, sie hatten meine Neugierde geweckt. Wenn ich  die Fotos meiner aus Samen gezogenen Setzlinge dieser Aubergine  mit den Exemplaren im Netz vergleiche, bin ich allerdings etwas irritiert, sehen doch die Laubblätter dort anders aus.

Auf der restlichenn Fläche wachsen außerdem die verschiedenen Sorten an Zichorien, von denen ich heute einen Teil der 'Cicoria catalogna a foglia stretta' abgeschitten habe, mal sehen wie 'Pasta alla Cicoria catalogna a foglia stretta ' schmecken. Gekocht habe ich Zichorien noch nie. Die kamen bisher immer frisch in den Salat! Das Saatgut stammt noch vom letzten Jahr, denn die Saattüten der Firma für italienische Gemüsesorten sind immer reichlich gefüllt, und die Keimfähigkeit der Zichorien bleibt erstaunliche vier bis fünf Jahre erhalten!
Mit Tomaten habe ich es auch wieder probiert, trotz des anhaltenden Desasters mit Braunfäule an meinen Tomaten in den Vorjahren. Es handelt sich um die Sorte 'Schwärzels Tomate', die mir wegen relativer Resistenz gegen Phytophtera infestans von den Experten von Vern empfohlen wurden. Von dort stammt auch das Saatgut! Von den Italienern habe ich mir die Direktbewässerung meiner Tomatenpflanzen der mit Wasser gefüllten Weinflaschen abgeschaut. Funktioniert hervorragend!


Samstag, Juli 03, 2010

93,4 Fahrenheit

Mit Kalifornien können wir temperaturmäßig momentan locker mithalten, gestern haben wir hier 93, 4 Fahrenheit gemessen. Umgerechnet sind das 34 ° Celsius. In San Francisco soll die Temperatur heute nur (!) auf 24°C steigen und auch in Los Angelos wird es heute es nicht wärmer. Mal sehen auf welche Temperaturen das Thermometer heute klettert!

Coulter's Matilija Poppy (Romneya Coulteri) ,eigentlich ja heimisch in San Diego County, Orange County, Los Angeles County, and Riverside County, hat also hier die besten Bedingungen und hat gerade wieder angefangen zu blühen in unserem brandenburgischem Sand!
Im Abendlicht

Dieser Mohnpflanze machen die sengenden Temperaturen an der südlichen Hauswand nichts aus, woher sie das Wasser zieht um so enorm zu wuchern, wie sie das tut, ist mir schleierhaft.Da das Grundwasser bei uns im Fließtal ziemlich hoch steht,  vermute ich, dass ihre Wurzeln tief hinab gehen." Matilija Poppy can be found in the wild in conditions as diverse as a sunny stream bank and a dry scree slope." Unser Fließtal ist momentan wirklich sehr sonnig und an der Hauswand auch seehr trocken.

Samstag, Juni 26, 2010

Sommer, Sonne, Wochenende

Die Temperaturen steigen, die Sonne knallt vom Himmel, jetzt ist er offenbar wirklich angekommen im Norden: Der Sommer. Alles blüht, besonders die Rosen sind eine Pracht.
Letztes Jahr hatte ich mir einen Rosenbogen aufgestellt um unseren langen Hausweg optisch zu unterbrechen. Auch hier weiß ich nicht den Namen der Rose, die schon lange in meinem Garten steht.Sie hat Ähnlichkeit mit ' Cuisse de Nymphe' (Maiden's Blush), aber sicher bin ich mir nicht.Sie wuchs als Strauchrose, aber ihre Triebe sind relativ weich und kippen auseinander, deshalb habe ich jetzt mal das Experiment am Rosenbogen mit ihr gewagt.
An die andere Seite habe ich eine Clematis gepflanzt, die aber noch sehr zart ist und kein rechtes Gegengewicht zur Rose bildet.
Wundervoll blüht auch diese alte Rose hier dieses Jahr mit einem fantastischem Duft. Ich hatte sie vor drei Jahren umgepflanzt, der neue Standort an der  Steinhaufenmauer gefällt ihr offenbar. Er scheint ideal zu sein um die ebenfalls weichen überhängende Triebe abzulegen. Gibt es eigentlich in den Weiten des Netzes eine Seite für Bestimmung der Kulturrosen?
Wie man sieht, hat die blöde Winde -wie immer zu dieser Jahreszeit- gewonnen, und es geschafft in die Rose zu ranken. Warte nur ein Weilchen...ich habe demnächst Ferien, dann geht es Dir an den Kragen!
So zarte Blütchen hat Her Majesty Paul's Himalayan Musk Rambler, der bombastische Ranken treibt, wir hatten vor drei Jahren ein Gerüst gebaut, ihn schon mehrfach heruntergeschnitten, was ihn aber nur noch mehr herausfordert,

Klasse- wie jedes Jahr- ist 'Ghislaine de Féligonde', eine unbedingt empfehlenswerte Sorte.
Hier sieht man sie allerdings nur als Hintergrunddeko des Gründaches, das gleichzeitig als Sommerplatz für meine Kakteen wirkt. Im Vordergrund zwei 'Unkräuter' von denen ich mich nicht trennen mag: 'Echium vulgare' und ' 'Phytolacca acinosa', die die Südwand unseres Hauses ganz wunderbar finden und sich auch entsprechend versamen.
Höchste Zeit ist es den Buchsbaum zu schneiden, da läuft mir auch die Zeit weg. Sollte die Sonne sich entschließen zu bleiben, werde ich das nicht in die Tat umsetzen können, da er sonst verbrennen würde.

Dienstag, Juni 22, 2010

Stippvisite

Auch wenn ich momentan nicht dazu komme im Garten intensiv zu arbeiten, führe ich doch täglich meine Visite durch. Das muss sein, schließlich will ich nichts verpassen. Die Rosenblüte ist in vollem Gang. 'Rose de Resht' ist schon am Verblühen, ohne dass ich ein vernünftiges Foto gemacht habe.
Und die weiße 'Madeleine Seltzer', die wir vor drei Jahren umgepflanzt haben,hat endlich wieder die Blütenform wieder angenommen, die ich so an ihr liebte.

Auch die Staudenpfingstrosenblüte geht rasend schnell zuende, die oben abgebildete, von der mir gerade der Name nicht einfällt, blüht besonders schön!

Montag, Juni 14, 2010

Tempus fugit

Zwar bin ich kein Lateiner, aber in Googlezeiten findet  man ja für jedes aufkommende Lebensgefühl einen passenden Spruch...und manches kennt man auch als Nichtlateiner. Bei Wikipedia fand ich eine wunderbare Liste lateinischer Phrasen, so wäre neben tempus fugit der hier auch sehr passend: tempus edax rerum.
Momentan habe ich jedenfalls gärtnerisch gesehen das Gefühl , dass die Blüte der Stauden im Zeitraffer an mir vorbeigeht, da ich kaum Zeit habe meinen Garten zu genießen. So werden die Blütenblätter der Mohnstauden von der gefräßigen Zeit verschlungen und rieseln auf den Weg .'Helen Johnson' und 'Karine' blühen besonders üppig, glücklicherweise gab es keinen Starkregen hier, der sie in den Vorjahren oft plattgemacht hatte.

Zusammen mit dem Mohn stehen auf meinem Trockenschotterbeet auch Baptisia australis und Die Zistrose 'Cistus laurifolius'. Die Bapitisia kommt seit Jahren zuverlässig jedes Jahr, auch dieser Winter hat ihr wieder nicht viel anhaben können. Die Zistrose hat jedoch mächtig gelitten. Dennoch schießen neue Triebe und einige Blütenknospen sind auch schon sichtbar.

Mittwoch, Juni 02, 2010

Rain, rain go away


Rain, rain go away ...come again another day. So, langsam reicht's, es ist nass, der Himmel ist trüb, der Regen könnte jetzt so langsam aufhören. Ich gebe jetzt mal den Aschewolken des Eyjafjallajökulls die Schuld. Seit Jahren gab es kein derartig miserables Maiwetter, da muss doch jemand dran gedreht haben? ! Meine meteorologischen Kenntnisse gehen zwar gegen Null, aber irgendwo habe ich mal abgespeichert, dass sogenannte Kondensationskeime benötigt werden, um Wolken zu bilden, die dann irgendwann abregnen.
Und die Aschewolken des isländischen Vulkans haben bestimmt reichlich 'Keime' mitgeführt, so dass sich Wasserdampf hätte anlagern können. Andererseits sagen die Experten, dass der kleine Vulkan in Island keinen Einfluss auf unser Klima/Wetter nehmen kann.
Strauchpäonie 'High Noon'


Wie dem auch sei, meine strahlend schönen Päonien leiden jämmerlich unter dem Wetter. 'High Noon' hält dem Regen noch am besten Stand, aber was zu viel ist ist eben zuviel. Auch sie schlappen ab bei der permanenten Berieselung.
An der schönen, neuen, japanischen weißen 'Renkaku' sind die Blütenblätter schon verklebt und werden abgeworfen.
Die 'Rockii Hybride' hatte dieses Jahr stolze sieben Blüten, sie steht zwar relativ gut gegen Regen geschützt im Kronenbreich der großen Kiefer, aber der Wind, der mit dem Regen aufkommt, hat sie doch schon ziemlich  zerzaust. Rockii Hybride
Rockii-Hybride
Sogar der robuste kleine Zwergflieder Syringa meyeri 'Palibin', der jedes Jahr üppig blüht und duftet, lässt dieses Jahr Federn. Die rechte Seite des Strauches ist regenschwer und hat Schlagseite bekommen.


 Syringa meyeri an einem der wenigen schönen Maitage


Es soll aber aufwärts mit dem Wetter gehen, die Nachrichten versprechen ein sommerliches Sonnenwetter.

Montag, Mai 24, 2010

Frohe Pfingsten

So langsam rappel ich mich wieder  und fange auch wieder im Garten an zu wühlen....zum Pfingstfest, das ja ein ein frohes Fest der Christen ist. Es erinnert uns an den Heiligen Geist, der neues Leben schenkt. Wohl denn...der Garten strotzt regelrecht vor Leben, maigrün sind alle Beete, und pünktlich zum Fest sind die Strauchpfingstrosen erblüht. 



Sonntag, Mai 02, 2010

Stumm

Sehr traurig und stumm werde ich vorerst bleiben. Meine Mutter ist gestorben. Ich weiß noch nicht, wann ich wieder die Kraft finden werde zu bloggen.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...