Sonntag, November 18, 2007

Châteaux de la Loire inmitten Brandenburgs?

A French Castle in Brandenburg??

Green Thumb Sunday



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Despite of the dull and foggy weather we set off for a sunday walk today, and ended up in a little village north of Berlin. Between plenty of trees we saw this old Castle Lanke, which really looks similar to some of the castles I saw once at the river Loire in France. And reading the explanation on the board standing in the village I was not far from my guess.
Schloss

It´s rebuilt in the 19th century in the french renaissance style and has a
tumultuous history. It was first built in the 17th century as a manor house, in 1858 Freiherr von Redken took over and built this type of castle with the architect H.E. von Knoblauch....and as I was reading he lost it again by gambling. The City of Berlin took over and in the roaring twenties it was a place for Berlin´s High Society. When GDR was in government it was a hospital for lung´s diseases and changed to become one for psychiatry. 1990 after the wall fell old people moved in , later on they moved out again and now it´s a place for different events , I am not sure if Berlin is still the owner. Anyway, when we visited it today it was empty and fenced in. But we found a hole in the walls sorrounding and had a closer look.
Dieses Schloss sieht aus wie eins der Loire-Schlösser in Frankreich, liegt aber etwa 30 km nördlich von Berlin in Lanke. Es steht leer, der Eingang ist abgezäunt, also verboten. Aber die Schlossmauer aus alten Feldsteinen ist demoliert und so haben wir uns verbotenerweise zum Schloss geschlichen, um es mal von Nahem zu begutachten. An einer Stelltafel im Ort konnte man dann ein wenig über die wechselvolle Geschichte dieses Schlosses erfahren. Hier: http://www.schloss-lanke.de/schloss-lanke.html kann man einiges nachlesen über seinen Bauherrn und auch über den renommierten Architekten H.E. von Knoblauch. Es war zu DDR Zeiten eine Lungenheilanstalt, dann ein psychiatrisches Krankenhaus ( wann und wie lange, darüber gab es im Netz keine Auskunft) und nach der Wende zogen dann alte Menschen ein, aber auch wieder aus ( warum, steht auch nirgends), um heute irgendwelchen Eventmanagern zur Verfügung zu stehen, für Transenparties beispielsweise.http://www.fritz.de/_/aktuell/detail_jsp/key=52080.html
Behind the castle there is a wonderful landscape with plenty of picturesque lakes. Walking through the forests sorrounding the village I discovered trees which had a very peculiar growth .

Gruppenkuscheln

Hinter dem Schloss liegt der Hellsee, der allerdings ziemlich trübe aussah, ich nehme mal an wegen des Laubeintrags des umgebenden Buchenwalds. Auffällig sind die vielen bizarr wachsenden Bäume, von denen ich hier ein paar hier zeige. Was veranlasst Bäume wohl so kurios zu wachsen? Man kann dort wunderbar laufen, ein wirklich empfehlenswertes Wandergebiet.

Samstag, November 17, 2007

Bombax neglected

So sah mein Rasierpinselbäumchen im Sommer aus:
Bombax ellipticum
zufrieden in voller Belaubung, der tönnchnförmige Stamm in frischem Grün:BombaxFuß

Wie fünfjährige Erfahrung zeigte, kommt er mit niedrigen Temperasturen gut zurecht, er steht jedes Jahr bis der Winter ernst macht im Gewächshaus und bereitet sich dort auf seine Ruhephase vor, d.h. er wirft die Blätter ab und wird trocken gehalten. So wollte ich auch dieses Jahr verfahren, so habe ich das Bäumchen in mein altes Gewächshaus gestellt und mich einige Wochen nicht gekümmert.
Heute bei einem Kontrollgang musste ich dann entdecken, dass die Blätter von einer Schimmelpilzkultur überzogen sind und der Stamm sieht auch nicht sehr gesund aus.
Bombax neglected

Mir ist schon im Sommer aufgefallen, dass mein Gewächshaus mit Pilzsporen verseucht sein muss, viele meiner Stecklinge sind verfault, Sämlinge umgekippt. Was macht man in einem solchen Fall?
Tröstlich war als ich entdeckte, dass Bombax Seitentriebe ausbilden will, dennoch habe ich meine Zweifel, ob das sinnvoll ist. Wie kann ich ihn überzeugen, dass jetzt nicht die geeignete Jahreszeit ist, um Neutriebe zu bilden?
Bombax neues Leben

Freitag, November 16, 2007

Samenernte


Da hat doch tatsächlich die Maurandie (Asarina scandens 'Pink Ice' ), die zufällig in einem meiner Blumentöpfe herangewachsen ist, jede Menge Samenkapseln entwickelt. Anscheinend scheint der Pflanze das lufttrockne Dasein in meinem Wohnzimmer zu gefallen, die Samenernte ist reichlich. Bestäuber habe ich nicht gesehen, somit ist sie wohl selbstfertil.
Kapsel einer Maurandie

Die Kapseln reißen und der Samen fällt heraus, wobei er wohl auch ganz gute Flugeigenschaften haben muss, an den einzelnen Samen sind ringsherum tragenflächenähnliche Verlängerungen.
Maurandiensamen

Sonntag, November 11, 2007

Der erste Schnee

Green Thumb Sunday or White Thumb Sunday ?

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I never expected the snow to come that early this year, the medlars are carrying a hood from mashy snow and I can´t collect them now as I intended to do. They had a few frosty nights the weeks before, but I was reading you should store them in a cool cellar so that the tannic acid can be decomposed. Now that they all wet I don´t think this would work as they ´ll become mouldy. Is there any hope we will a have a few more dry days?

Das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eigentlich sollten ja die Mispeln geernetet werden, um im Keller nachzureifen. Das geht nun leider nicht, die Früchte tragen alle eine Matschhaube und sind viel zu nass. Habe ich schon den rechten Moment für die Ernte versäumt?
Auch wenn es nicht so aussieht, als ob der Schnee liegenbleiben wird,hätte ich nicht vermutet, dass der Winter dieses Jahr schon im November Einzug halten würde.
Unser Kater zieht es inzwischen auch vor einen wärmenden Platz aufzusuchen und auf Mäusejagd zu verzichten.

Katzencamping
Our cat Dooley prefers to stay at home and cuddling up in his indoor tent in front of the heater.


....schon wieder Blitzlicht

Samstag, November 10, 2007

Meine Mispel

Mispel
Mehrfach erwähnt im Blog, die Mispel in meinem Garten, ist ein ziemlich in die Breite gehender Baum, der einer der ersten war, den ich hier bei Übernahme des Grundstückes gepflanzt habe.Er steht genau auf der Südseite des Hauses auf sehr armen, mit Schutt durchsetzem Boden ...und gedeiht. Dieses Jahr ist er wieder voller Früchte, für die ich immer noch nicht die rechte Verwendung gefunden habe, obwohl ich schon einiges ausprobiert habe.
Mispel im Fruchtschmuck


Inzwischen sind alle Blätter abgefallen, aufgeharkt und werden als Wintermulch für empfindliche Pflanzen verwendet, da sie relativ locker abdecken und merkwürdigerweise nicht so schnell verpappen. Nur noch die Früchte hängen wie lauter kleine Kugeln an den kahlen Ästen und kündigen Weihnachten an ? Bisher bin ich mit den Früchten meistens auch dementsprechend umgegangen: sie waren zusammen mit einer Lichterkette die weihnachtliche Deko vor unserem Haus und im Spätwinter, wenn sie richtig vom Frost weich und breiig geworden sind, Nahrung für die brandenburgischen Amseln hier. Die mussten das übrigens erst lernen, dass die Früchte genießbar sind, in den ersten Jahren blieben sie unangerührt, mittlerweile ist es schon so weit, dass sich die Amseln streiten, wer das Nahrungsrevier besetzen darf!
Mispel

Der Frost war hier schon mehrere Nächte unterwegs, so dass sie beginnen weich zu werden. Es ist also Zeit für die Ernte, wenn ich sie diesmal verarbeiten will.Der Zufall ließ mich in einem von mir gerne gelesenem Hochglanzmagazin (Landlust) einen Artikel mit Rezepten zur Mispel (übrigens auch zur Safrankrokuskultur in der Schweiz) lesen, dass die Früchte erst nach einer kühlen Lagerung ihre Gerbsäure richtig abbauen und ihr volles Aroma entwickeln, d.h. der Frost allein bringt gar nichts. Was ich auch schon selbst festgestellt hatte: wenn man die breiigen Früchte roh aß, zog sich das Zahnfleisch immer noch zusammen und der Saft hinterließ einen pelzigen Geschmack im Mund.
Also werde ich wohl heute und morgen die Früchte mal abnehmen (keine Naturweihnachtskugeln mehr..) und im Keller kühl in Kisten lagern. Falls jemand noch Rezepte findet, immer her damit, ich freue mich,denn der Baum trägt reichlich.
Mispel
Bei Ipernity hat mir eine Kanadierin ein vielversprechendes Rezept eingestellt, das werde ich dann mal als erstes ausprobieren:


Bcanna sagt: (vor 7 Stunden)
Apparently the fruit first has to have winter frost to soften it.

Medlar Pie or tarts
Filling:
2 cups medlar pulp, skin and seeds removed
12 oz. (1.5 c.) evaporated milk
1/2 cup sugar
1/2 teaspoon Ginger
1 teaspoon Cinnamon
1/2 teaspoon salt
3 eggs, beaten

If you don't have a full 2 cups of medlar pulp, you can use unsweetened applesauce to make up the difference.

Place everything -but the eggs- in a saucepan and simmer over low heat until slightly thick. Don't let it boil, or the milk will curdle. If needed, run the mix through a food mill or sieve to remove seeds and lumps. Let it cool slightly, then whisk in the eggs. Pour into an unbaked pie shell and bake for 15 minutes at 425°, then at 350° until done.

In Landlust gibt es ebenfalls ein lecker klingendes Rezept für Asperl- Fruchtaufstrich, für das die Ernte ebenfalls reichen wird!

Dienstag, November 06, 2007

...und er blüht doch in Brandenburg !

Safrankrokus

Da hatte ich mir im Frühherbst Safrankrokusknollen aus einer großen bekannten Gartencenterkette mitgenommen, schön in einem sonnigen Beet mit magerem Boden versenkt und auf die Blüte gewartet. Ziemlich enttäuscht bemerkte ich dann, dass nur die Laubblätter durch den Boden brachen, zwar von tatsächlich allen gesetzten Knollen, aber eben ohne Blüte. Am Sonntag mache ich meinen obligatorischen Gang durch meinen Garten und entdecke voller Freude leider inzwischen schon fast völlig vom Regen zermatschte Blüten. Das ist mir doch in der Arbeitswoche völlig entgangen, morgens gehe ich ja in der Dunkelheit aus dem Haus und leider kam ich auch in der betreffenden Woche auch fast immer bei Dunkelheit wieder zurück.
Ich hatte einfach angenommen, dass der Herbstkrokus genauso wie die anderen erst die Blüten herausschiebt und danach erst die Blätter, bei Crocus sativus ist es offensichtlich anders.
Botanische Feinheiten in der Terminologie, die ich früher mal draufhatte (s.u.) geraten in Vergessenheit, wenn man sie nicht immer mal wieder auffrischt. Nachdem ich zum Safrankrokus etwas herumgegoogelt hatte, wunderte mich über die recht häufige Verwendung vom Begriff der Zwiebel im Zusammenhang mit der Pflanze. Sie hat aber Knollen ... was sind Zwiebeln, was sind Knollen..unwichtig für die Praktiker?? Das kann ja jeder für sich beantworten. Ich habe es dann noch mal nachgeschlagen:
"Knollen sind für sich betrachtet reine zwei- oder mehrjährige Speicherorgane...das Innere der Knollen ist nicht in Schalen gegliedert wie bei den Zwiebeln. Sie enthalten vielmehr eine nahezu einheitliche, anfangs weiche , später fester werdende Masse von Parenchymzellen mit Nährstoffen. Die oberirdischen Teile sitzen außen als Augen oder wie bei Crocus oberhalb der Vorratspartien als vorgebildeter Trieb..." ( aus Christian Grunert, Das große Blumenzwiebelbuch)

Sonntag, November 04, 2007

Aktivitätswechsel pflanzlicher Knospen

Green Thumb Sunday



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Activity of Buds


This is about bud dormancy of blossoms caused by genetic factors,phytohormones, light and temperature.

I wonder why the apple tree is showing a few blossoms though it is supposed to be dormant. Other plants like Viburnum bodnantense and Clematis terniflora are in full bloom since some weeks and Helleborus foetidus and H. niger are preparing to bloom, it happens all in November, not really the best time for plants to start blooming.


Als ich die Überschrift wählte, musste ich grinsen. Genauso war der Titel meiner ersten Arbeit zum ersten Staatsexamen (Lehrer) vor nunmehr dreiunddreißg Jahren. Was ist davon haften geblieben, wenn ich jetzt bei dem vorzeitig blühenden Apfelast keine Antwort auf die Frage habe, weshalb die eine Knospe aufgeht, während die meisten anderen sich im sogenannten Stadium der Dormanz befinden. Immerhin erinnere ich mich noch an den Fachbegriff. Es handelt sich hier um eine Entwicklungsverzögerung , die es bei Pflanzen und Tieren gibt, um ungünstige Außenbedingungen zu überstehen. Geregelt wird diese Ruhephase durch Außenfaktoren wie Tageslänge und Temperatur, Pflanzenhormone und natürlich auch Gene.

Hätte es damals doch das Netz gegeben, was wäre es einfach gewesen, bestimmte Informationen zusammenzusammeln. ..

So habe ich jetzt in kürzester Zeit mein Gedächtnis wieder auffrischen können und lese zum Thema Knospenruhe und Wirkung der pflanzlichen Hormone:

"Die Abscisinsäure (ABA) ( eines der wirksamen Hormone) ist mit einer Substanz identisch, die in verholzten mehrjährigen Pflanzen Knospenruhe bewirkt und daher zunächst als Dormin beschrieben wurde. In Ahorn- und Birkenknospen führt ein Wechsel von Langtag- zu Kurztagbedingungen zu einem merklichen Anstieg der Dormin- (=ABA)-Aktivität, mit der Folge, daß das Knospenwachstum zur Ruhe kommt."

Bei der Brechung der Knospenruhe fand ich die Aussage, dass das Verhältnis der Pflanzenhormone Abscisinsäure zu den Gibberellinen eine Rolle spielt

"Während des Winters herrscht die hemmende Wirkung der in höheren Konzentrationen vorhandenen Abscisinsäure vor
und bewirkt somit die Knospenruhe. Zu Beginn des Frühjahrs sinkt jedoch der Abscisinsäuretiter
gegenüber den Gibberellinen, so dass ab einem bestimmten Konzentrationsverhältnis die
physiologisch fördernde Wirkung der Gibberelline den Austrieb der Knospen induziert."

Das beantwortet aber immer noch nicht, wieso jetzt beim Apfelbaum die Gibberelline bei drei Blütenknospen Oberhand gewonnen haben. Wenn wie Silke als Kommentar des letzten Beitrags diese Knospen als Vortester beschreibt, würde das Phänomen ja regelmäßig im Frühjahr auftreten , induziert durch immer wieder vorkommende Temperaturwechsel. Hin und wieder passiert das zwar, aber einen biologischen Vorteil hat das für den Obstbaum nicht. Wie oft gibt es Spätfrost und trotz vorwitziger Einzelgänger sind dann alle Blüten sind hin.
Als einzigen Hinweis, der eine Erklärung für meine meine vorschnellen Blüten bietet, fand ich, dass ein zu früher Gehölzschnitt im Herbst dafür verantwortlich sein könnte. Das mag zutreffen, denn die Blüten befanden sich genau über zwei Schnittstellen. Den Apfelbaum habe ich am 20. August geschnitten, das ist doch kein Herbst???? Und wieso verändert ein einfacher Schnitt das Mengenverhältnis der Phytohormone??

Es blüht ja aber noch mehr in meinem Garten, einige Pflanzen beginnen ebenfalls ihre Knospenruhe aufzuheben, ohne dass unnatürliche Eingriffe von mir eine Rolle spielen, wohl aber ein genetisches Programm diese Pflanzen trotz unwirtlicher Außenbedingungen die Dormanz beenden lässt. So erfreut mich wieder blühende Viburnum bodnantense mit duftenden Blüten, der völlig selbstlos immer Ende Oktober blüht, wenn weit und breit kein bestäubendes Insekt unterwegs ist. Was hat der davon, nichts...
Die Clematis maximowiczina blüht seit Wochen, ist bisher von mir noch gar nicht gebührend gewürdigt worden. Leider war dieses Jahr ein sehr unfreundliches Herbstwetter, so dass diese Oktoberrebe dieses Jahr leider keinen Schmetterlings- oder kaum Insektenbesuch bekommen hat! Also auch nichts mit Samenbildung, Bestäubung, Fortpflanzung....
Was sind wir Gärtner eigentlich doch für hartherzige, eigenwillige nur auf unseren eigenen Vorteil bedachteWesen, allein die Prämisse "es wird durchgeblüht" zählt, lässt uns solche fremdländischen oder gezüchteten Gewächse in unseren Garten pflanzen. Viburnum X bodnatense ist eine Züchtung aus V. farreri, der einheimisch sein soll und V. grandiflorum aus dem Himalaya.
Die Oktoberrebe C. maximowiczina ( syn. terniflora) stammt aus Japan.Die Christrosen haben ebenfalls in der Zwischenzeit Blütenknospen angelegt, bei H. niger liegen sie gut versteckt unter dem Laub und auch H. foetidus hat eine Schutzhülle drum herum.


Helleborus niger


Helleborus foetidus

Samstag, November 03, 2007

Knospenruhe abgebrochen

Apfelblüte im Herbst

Heute habe ich endlich mal wieder Muße durch den Garten zu schlendern und zu gucken, was sich so alles getan hat nach vieltägiger Gartenabstinenz. Und siehe da, auch in den ersten Novembertagen blüht etwas: Unser Apfelbaum fängt an seine inzwischen bräunlich-gelb gefärbten Laubblätter herabrieseln zu lassen und gleichzeitig haben einige Knospen an zwei Ästen beschlossen ihre Blütenknospenruhe zu unterbrechen. Das Phänomen ist ja nicht unbekannt, dass nach ein paar frostigen Nächten und anschließenden wärmeren Tagen, Bäume vorzeitig anfangen zu blühen . Verwundert bin ich allerdings darüber, dass das nur einige Blütenknospen eines Baumes reagieren und nicht alle. Wieso eigentlich?

Sonntag, Oktober 28, 2007

Disneyland für Gärtner

Parterre



Wenn man als Gartenvernarrte verreist, ist man natürlich gespannt, was das Reiseziel gärtnerisch zu bieten hatte, zumal, wenn es sich um ein Land aus dem ehemaligen Ostblock handelt, das ja für die meisten unerforschtes Gebiet ist. Gartenzeitschriften berichten ja selten bis gar nicht über Gärten in diesen Ländern.
Vor Jahren haben wir uns mal über Pfingsten das Arboretum und den Fliedergarten in Kornik bei Posen angesehen, so dass ich wusste, dass es in unserem Nachbarland durchaus Sehenswertes zu entdecken gibt. Nur das hatte ich nun nicht in Polen erwartet, als ich durch Prospekte auf die Gärtnerei 'Hortulus' aufmerksam wurde, welche unweit unseres Aufenthaltortes Darlewo im Jahr 1992 dort entstanden ist.
Neben einem deutschen Gartenzentren sehr ähnlichen Geschäft hat der Besitzer auf engstem Raum Gartenanlagen geschaffen, die genau dem Zeitgeist entsprechen. Zu sehen ist ein Japanischer Garten, ein Steingarten, ein Heidegarten, ein Französischer Garten, ein Englischer Garten und auch laut Website ein Penthouse -Garten, an den ich mich aber beim besten Willen nicht erinnern kann, ihn gesehen zu haben. Als wir durchflanierten, dachte ich in einer der einschlägigen Gartenzeitschriften zu blättern.
http://www.hortulus.com.pl/

DieThemengärten waren teilweise akkurat gepflegt, mit teuren Gehölzen bestückt, dekorativem Beiwerk versehen, zeigten alle Elemente, die halt sehr fashionable sind. Eigentlich doch alles wundervoll, könnte man meinen, aber für meinen Geschmack war es entschieden "to much" auf viel zu engem Raum. Es störte mich schon sehr, dass ich meinen Blick nicht schweifen lassen konnte, sondern praktisch von einem Zimmerchen ins Nächste geriet.


Es gab aber durchaus auch Elemente, die ich originell fand: da war beispielsweise dieses blaugekachelte , surreale Sofa , das unerwartet an einem Teich stand und der sehr dressierte Knotenkräutergarten.
Knotengarten

Das blaue Kachelsofa


Ich urteile sicher auch so kritisch, weil ich absolut keine Freundin der übertriebenen Verwendung von Formgehölzen, Gartendekoration oder von Statuen bin, die vielleicht in Parkanlagen noch eine Berechtigung finden, normale Hausgärten mit begrenztem Raum steril und lebslos aussehen lassen .Bei Hortulus wurde mein Geschmack dann doch sehr auf die Probe gestellt, an jeder Ecke gab es themengerecht ein passendes Ornament, zurechtgestutzte Gehölz und die unvermeidlichen neckische Figuren.
Und da durfte dann natürlich auch eine eiserne eine Gartenlaube nicht fehlen, die hier allerdings blau angestrichen war, umsäumt von griechischen Marmorstatuen.
Sissinghurst lässt grüßen




Ein Spaziergang durch dieses Legoland/Disneyland für Gärtner ließ mich klaustrophobisch werden, die vielen Hecken, Büsche engten mich ein, mir wurde bewusst, wie wichtig Blickachsen sind und welche Bedeutung sie in einer Gartenanlage haben. Ich war richtig froh eine Erhebung im Garten zu finden, wo man über die Hecken des Gartens auf die Felder schauen konnte!
Natürlich ist mir bewusst, dass so eine Anlage eher kommerzielle Zwecke verfolgt, als eine Aufforderung wirken soll, anschließend im Gartencenter sich all die teuren Formgehölze zu kaufen, die es anbietet. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass auch etwas Individuelles und Eigenes ausgestellt wird, es war nicht für mich erkennbar.


Diese kleine Dahlie, die ich dann im Ruinengarten in einem Eckchen gefunden habe, regte dann doch meine Konsumwünsche an , die dann aber leider nicht erfüllt werden konnten, da sie nicht zum Verkauf stand.
Dahlia pomponikowa

Dienstag, Oktober 23, 2007

Raus aus dem Fließtal


Wir waren ein paar Tage an der polnischen Ostseeküste und konnten ein paar erholsame Tage am Meer verbringen . Vielfältige Eindrücke bleiben zurück. Polen ist ja nicht allzu weit entfernt von Berlin, wir sind schon öfters zu Tagesausflügen an die östliche Oderseite gereist,aber an der Ostseeküste war ich erst einmal, im Jahr 1980, liegt also schon sehr lange zurück.
Untergebracht waren wir in einer Pension in Darlowo, dem ehemaligen Rügenwalde.
Darlowo Rathaus
Zum Strand, bzw. zum kleinen Hafenort Darlowko waren es etwa zwanzig Minuten zu Fuß. Unser erster Spaziergang dorthin waren ein Schock für mich,:die Küste ist zugebaut mit Urlaubsunterkünften für den Sommerurlaub der Polen und die Bautätigkeiten dort unterliegen ganz offensichtlich wenig baulichen Vorschriften, so dass ein Konglomerat von Hütten und Palästen dort hingepackt wurde!
Ferienbehausungen am Strand
Im Sommer wird mich garantiert keiner dort wieder sehen, aber diese Woche war Erholung, wie ich sie mir wünschte: menschenleere Strände ( wenn man weit genug lief), wundervolle herbstliche Laubwälder im Hinterland, gutes Essen, ein kleines wundervolles Städtchen ( das nach Restaurierung schreit) und Wetter jeder Art.
Sonntagnachmittag am Strand
Anfangs hatten wir ein paar sehr sonnige Tage, wo ich noch barfuss in der Ostsee herumgeplanscht bin, Kaiserwetter

bis dann ein Sturm aufzog, der die Ostsee lebhaft werden ließ und Regen und Hagel brachte und damit auch sehr unangenehme kühle Temperaturen.



Darlowo Küste

Darlowo Küstenwald

Wir machten uns den Spaß bei diesem Wetter auf die Pier des Hafens zu gehen und sind so richtig schön nass geworden:
..und Jacko ging zum Regenbogen
(Anklicken des Bildes führt zu Ipernity, wo weitere Fotos zu schauen sind.)

Gärtnerisch gab es auch einiges zu sehen, aber davon mehr in einer Fortsetzung.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...