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Mittwoch, Dezember 14, 2016

Weit entfernt

Obwohl ich jede Menge zu meckern hätte über die viel zu oberflächlichen, hastig zusammengeschnittenen Gartensendungen des traditionellen Fernsehprogramms, bin ich doch eine eifrige Guckerin. Hin und wieder gibt es nämlich Beiträge, die auch das Interesse einer älteren, vermeintlich Know-it-all-Seen-it-all Gärtnerin wecken. Man lernt ja  bekanntlich nie aus. 
In der Adventszeit werden einem da zwar  wie jedes Jahr die obligatorischen Neuigkeiten für den  weihnachtlichen floralen Dekorationswahnsinn geliefert, dem ich aber in minimalistischer Form durchaus auch zugeneigt bin . Angeregt genauer hinzuschauen, hat mich aber der Beitrag beim MDR und der beim BR zum Thema Weihnachtsbäume. 
Ja, für uns ist der Weihnachtsbaum ein Muss, der dann auch jedes Jahr ähnlich behängt wird.  Und meistens schlagen wir auch unseren Baum selbst , denn in der Region sind mit den Jahren die Möglichkeiten dies zu tun gewachsen. Inzwischen haben wir unseren regionalen Baumfritzen gefunden. 
Der baut zwar seine Bäume ökologisch an, aber die dreiviertelstündige Fahrt ist dann wieder etwas weniger nachhaltig. 
Was haben nun die Gartensendungen mit Bauer N.'s Weihnachtsbäumen zu  tun:
Beide Sendungen nahmen nicht nur -wie meistens- Haltbarkeit und Aussehen der Bäume in den Fokus, sondern auch die olfaktorische Komponente ;-) Wir hatten bisher immer Nordmanntannen als Christbaum, die ja bekanntlich nur aussehen und kaum nadeln, aber in den Beiträgen wurden Blautanne und für mich neu die Küstentanne als Dufter erwähnt...und an dieser Stelle hat mich das Baum-Marketing der Gartensendungen gekriegt.
Bauer N. bot auch Küstentannen an. Abies grandis hatte ich bisher noch nicht auf dem Bildschirm, und habe dann mal herumgesurft. 
'Grand fir' heißt die Konifere auf englisch , die ursprünglich in West und Ost-Oregon, Washington und Nord-Idaho wächst, aber auch in Britisch Kolumbien, Nordwest- Kalifornien und West-Montana.   Es gibt offenbar geografische Varietäten, so unterscheiden Experten die KüstenVarietät (var. grandis) und die Binnenland-Variante ( var. idahoensis)  ...außerdem hybridisiert die Art auch leicht mit einer anderen Koniferenart. Die genetischen Varianten unterscheiden sich in der Menge und Anordnung  der Nadeln an den Ästen, und in der Krankheitsresistenz und sicherlich auch Winterhärte.
Besonders erwähnt wird dann auch der intensiv zitronige Duft der Nadeln der Küstentanne.
Bei unserem Weihnachtsbaum-Produzenten haben wir ihn dann kennengelernt. Er warnte uns aber gleich, dass es sich bei der Art um sehr große Bäume handelt, er würde aber auch noch ein paar kleinere haben, die ganz hinten wüchsen.
Also sind wir bei strömenden Regen vorbei an Nordmanntannen, Kiefern, Blaufichten dort hin gewandert. Und richtig ganz hinten standen sie , teilweise mindestens drei Meter hoch . Was ja auch ihrer Natur entspricht, die Art gehört zu den schnellwüchsigsten und größten Tannenarten weltweit.
Sohnemann und GG waren nicht unbedingt begeistert. Sie wuchsen bei weitem nicht so schön konisch wie die perfekten Nordmanntannen.Wir einigten uns dann auf ein schlankes, etwas mager ausehendes Exemplar von 2,20 cm.
Ich freu mich jedoch schon auf den versprochenen Zitrusduft im Haus, und da die Abstände der Astwirtel länger sind als bei der Nordmanntanne, werden die Baumkugeln auch besser zur Wirkung kommen. 
Der Verkäufer deutete es auch an, dass er bereits versucht hatte, die Bäume zu trimmen, wie man das offenbar in den Staaten macht. Man erreicht dadurch die perfekte Weihnachtsbaumform.
Leckerlis als Einstiegshilfe
...unangenehmer Geruch...
Wie stand es in einem Link für amerikanische 'Grower': "Successful growers have....developped skills to help attain desirable shape and denity'"  Davon ist der Betrieb in Brandenburg noch weit entfernt. Und das ist auch gut so, finde ich. Um den perfekten Wuchs zu erzeugen, müsste er nämlich  die Bäume regelmäßig scheren, dann hätte man ein Ergenis  wie in diesem Link, und der Baum wäre sicher doppelt so teuer.
Unsere Tanne passte gerade so ins Auto, Hund Sammy beschnüffelte sie sehr aufmerksam, und ließ sich dann doch nieder.  Auf der Fahrt wurde dann tatsächlich der Zitrusduft wahrnehmbar.

Zuhause dann rasch in eine Eimervase, denn wie es in der Gartensendung hieß, bleiben ihre Leitungsbahnen ca. 14 Tage nach dem Schnitt noch offen, so dass der Baum tatsächlich noch Wasser aufnehmen kann.
Nachteil bei den Küstentannen im weihnachtlichen Schmuck im Zimmer...sie sollen schneller nadeln, also ist Wasseraufnahme sicherlich hilfreich.

Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?

Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...