Samstag, Mai 26, 2012

Rosen und Akeleien

Wilder Rosenbusch

Wie steht er da vor den Verdunkelungen
des Regenabends, jung und rein;
in seinen Ranken schenkend ausgeschwungen
und doch versunken in sein Rose-sein;

die flachen Blüten, da und dort schon offen,
jegliche ungewollt und ungepflegt:
so, von sich selbst unendlich übertroffen
und unbeschreiblich aus sich selbst erregt
......
 ... ( Rilke, 1924) 

Die Wildnis im hinteren Teil des Gartens am Fließ wurde mittels einer Kletterrose und einem Holunder inszeniert, beide Gehölze ebenso wie die Korkenzieherweide im Hintergrund sind durch züchterische Hände gegangen. also absolut nichts Wildes , sondern von Menschenhand ausgelesen: Sambucus nigra 'Guincho Purple' und Rosa X ? Beide blühen, sehen aber dieses Jahr etwas angegriffen aus, 'Guincho Purple' hat zum ersten Mal seit er hier steht massenweise Blattläuse und die
als 'Rarität für Rosenfreunde' vor Jahren bei Ahornblatt (  in Zusammenarbeit mit dem Sangerhausener Rosarium vermehrt und in den Verkauf gebracht) zeigt etwas chlorotisch aussehende  Laubblätter. Die geradezu tropischen Temperaturen von bis zu 30° C scheinen die Massenvermehrung geradezu anzuheizen, Insekten mögen den Treibhausefekt !
Wieso gehen die Eltern unser kleine Kohlmeischen eigentlich nicht an die ekligen schwarzen Blattläuse ran, ich sehe sie statt dessen immer nur mit irgendwelchen grünlichen Räupchen im Schnabel zum Nistkasten fliegen.
Sambucus nigra' Guincho Puple' 
Rosa X therebinthinacea, eine andere Arthybride  , ebenfalls von Ahornblatt, hatte ich vor zwei Jahren einfach radikal zurückgeschnitten,blüht jetzt wieder mit ihren einzigartig rosenrot schattierten Blütenblättern . Die Dame macht sich unterirdisch selbständig und hat einen zweiten Busch über Ausläufer gebildet....wehe, wenn sie losgelassen, das ist das wahre Wilde in diesen  Pflanzen. Die Gärtnerin muss ständig eingreifen um sie in Zaum zu halten. 

Rosa X therebinthinacea,
Rosa glauca
Als weitere wilde Rose in meinem Garte blüht 'Rosa glauca' , die Hechtrose.Die wird ebenfalls regelmäßig 'aufs Holz' gesetzt, wenn sie mir mal wieder zu wild wächst. Weiß jemand, wieso die Hechtrose geannt wird?
 


Akeleien gehören natürlich ebenfalls in eine gepflegte Wildnis , Aquilegia vagabundiert durch die Beete und mendelt so vor sich hin. So gibt es gespornte und ungespornte, gefüllte und ungefüllte Exemplare.
Rosa moyesii
Der Vollständigkeit halber darf ich Rosa moyesii, die Mandarinrose  und Rosa roxburghii, die Kastanienrose nicht vergessen . Beide Rosen gehören zu meinen etwas unüberlegten Anschaffungen, können diese Rosen doch auf 2 bis 3 m heranwachsen. 
Rosa roxburghii
Die Mandarinrose ist schon sehr lange in meinem Garten, und hat auch schon meine Schnittkünste genossen, um sie in Zaum zu halten. Die Kastanienrose wächst erst drei Jahre hier, allerdings sehr langsam, sie blüht dieses Jahr zum ersten Mal. Ich bin gespannt auf die Hagebutten, die wegen  ihrer kastanienähnlichen Außenhülle, der Rose den deutschen Namen gab. Auch das Laub ist sehr dekorativ, die Laubblätter sind fiederblättrig und erinnern ein bißchen an Farne.

4 Kommentare:

  1. Hallo Sisah
    Wunderschöne Fotos von den Akaleien und den Rosen. Was musste ich grinsen über die inszenierte Wildnis. Kicher, bei mir kannst Du die ganz uninszeniert geniessen. Mit dem angrenzenden Wald und der grossen Wiese nebenan kämpfe ich sozusagen eher darum, etwas Wildnis zurückzudrängen um wenigstens etwas Ordnung in den Garten zu bekommen. Schwierig, sage ich nur.
    Wünsche Dir morgen einen schönen Pfingstmontag.
    En liebe Gruess
    Alex

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    1. *Grins*....du meinst du lässt der Sukzession ihren Lauf....oder heißt das dein Garten ist so groß, dass er vornehm in einen Wald übergeht...Das ist dann allerdings kein Garten mehr, sondern eben ein Wald oder eine Wiese. Ein Garten ist ein Garten ist ein Garten ;-) und da inszeniert immer der Gärtner bzw. die Gärtnerin!
      LG
      Sisah

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  2. Hallo liebe Sisah,
    du hast auch reichlich zu tun, wie mir scheint. Aber es macht auch Freude, sonst würde man es ja nicht tun. Zu der Hechtrose kann ich kaum was beisteuern, außer dass Hecht sich wohl vom mittelhochdeutschen "Haken" ableitet. Könnte es an der Rose irgendetwas geben, das nach einem Häkchen aussieht? Danke für die schönen Bilder.
    Lieben Gruß
    Elke

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    1. Ja, ich würde mich gerne mehr der Gartenarbeit widmen, aber ich muss ja noch Geld verdienen, und da kommt mein Garten manchmal zu kurz. Und ich stelle fest, dass nach zwanzig Jahren in diesem Garten doch ein paar arbeitsintensivere MAßnahmen getroffen werden müssten als früher.
      Haken ( Stacheln) haben die Hechtrosen, wie andere eben auch, an den Stängeln etwas weniger als andere Rosen. Das kann nicht der Grund sein, andere Haken kann ich nicht erkennen. Mein Kosmos-Buch behauptet, dass der Name auf die 'hechtblaue' Färbung der Laubblätter zurückgeht. Mehr habe ich noch nicht darüber herausgefunden. Liebe Grüße
      Sisah

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