Mittwoch, Dezember 29, 2010

Alle Vögel sind schon da

Mein Winter-Highlight ist wie jedes Jahr die Winterbeobachtung der Vögel in meinem Garten. Und natürlich habe ich auch dafür gesorgt, dass entsprechende Pflanzen in meinem Garten wachsen, die auch im Winter Früchte tragen und entsprechendes Futterangebot sind für Vögel. So sitzen zur Zeit Amseln sowohl in den Hagebutten tragenden Kletterrosen ( siehe Header) als auch in der Mispel. Wie ich bereits im Vorjahr beschrieben habe, hat es Jahre gedauert, bis Amseln die Mispeln als Nahrungsquelle angenommen haben. Jetzt streiten sie sich oft um das Futter.
Den Meisenarten, die zu den Körnerfressern zählen, mache ich allerdings immer Zusatzangebote...nämlich die üblichen Meisenknödel, die aber nicht nur von ihnen gerne angenommen werden, sondern auch besonders von den faulen Spatzen. Die würden bei genauem Hinschauen in meinem Garten durchaus noch Samen an den Stauden finden. Außerdem lebe ich ja glücklicherweise...noch...in einer strukturreichen Gegend, die sicherlich noch ausreichend natürliches Futter bietet, so wie NABU es sich für den Vogelschutz vorstellt.


Mit vollem Schnabel
 
"Nein, letztlich geht es um die Frage, welche Natur wir wollen. Eine Natur, die mehr einem Zoologischen Garten mit stets gefüllten Futterbehältern gleicht? Wie hilfreich ist überhaupt ein Aufruf zu unbegrenzten Fütterungen in einer Zeit, die weiterhin von hemmungslosem Flächen- und Strukturverlust in der Landschaft geprägt ist? Was hier als moderner Vogelschutz verkauft werden soll, ist in Wirklichkeit ein Rezept aus der Vergangenheit. Heute kann es nicht mehr überzeugen, das Füttern von Wildvögeln als geeignete oder gar vorrangige Maßnahme gegen eine zunehmend naturfremde Umwelt zu preisen."

Aber es gibt noch andere Vogelarten, die gerne mal hier an einem gedeckten Tisch vorbeischauen und dabei kräftig zulangen. Das gilt insbesondere für den Specht, der rasant die Meisenknödel zerhackt. Fett ist eben ein sehr energiereicher Nährstoff, der besonders in solchen Wintern wie diesem die kalten Tage besser überstehen lässt.




Und selbst einen der Eichelhäher habe ich an einer der Kugeln hängen sehen, aber leider nicht fotografieren können. Der passt genau auf, und merkt sofort, wenn er durch die Fensterscheiben beobachtet wird.




Kugelig
Meine Lieblinge sind im Winter die Rotkehlchen. Im Sommer sehe ich sie so gut wie nie, ich nehme an, dass die hier heimischen Exemplare sich lieber in ihren ursprünglichen Biotopen aufhalten, die es hier in der Umgebung glücklicherweise noch gibt (Das Rotkehlchen lebt ursprünglich in Auwäldern, Laub-, Misch- und Nadelwäldern, sofern die Krautschicht nicht zu dicht und eine reichhaltige Bodenfauna vorhanden ist. Es ist auch im Gebüsch, in Hecken und im Unterholz zu finden. Häufig lebt es in einem wassernahen Gebiet. aus Wikipedia)
Hier ist das Rotkehlchen kein Standvogel, sondern ein Teilzieher mit einem 'gemischten Zugverhalten'. Laut R. Pätzhold ( Neue Brehmbücherei) sind "überwiegend weibliche und junge Vögel" echte Zieher ; ein großer Teil der Sommerpopulation verlässt seine Brutgebiete , der Bestand insgesamt wird aber durch zuziehende Wintergäste aus dem Nordosten Europas ersetzt .Schade dass mein hübsches Rotkehlchenmännchen nicht erzählen kann, ob er standhafter Einheimischer ist oder ein Wintergast.



Pätzhold gibt auch Hinweise, wie die 'Hege eines Rotkehlchens im Winter' aussehen sollte.  Körnerfutter scheidet aus..ideal sind seiner Meinung nach 'getrocknete Beeren, Getreideschrot und Mehlwürmer'. Letztes Jahr hatte ich tatsächlich letzte mal angeboten, musste aber feststellen, dass sie tiefgefroren liegen blieben. Und wie man auf den Foto sieht, ist mein Rotkehlchenhahn durchaus nicht abgeneigt an Meisenknödeln zu naschen.

5 Kommentare:

  1. One of the American bloggers expressed concern on another blog about that plastic mesh. Apparently little feet can get caught? But the birds must be grateful for all the food they can get. This winter is proving fierce!

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  2. Wenn der Schnee so hoch liegt wie in diesen Tagen, dann füttere ich unsere Gartenvögel mit dem üblichen Winterfutter. Vor allem die Meisen beobachte ich oft beim Inspizieren der Stauden, die ich immer erst im Frühjahr schneide. Auch alle Ecken am Haus werden genau untersucht. So manches Insekt wird das nächste Jahr nicht mehr erleben.
    Wirklich fleißig sind die Grünspechte. Das ganze Jahr über leben hier mehrere Spechte in der Nachbarschaft. Im Moment zerlegen sie die absterbenden Äste unser überalterten Pflaume und der älteste Apfelbaum ist auch voller Löcher. Manchmal sehe ich einen Specht mit einer fetten weißen Made im Schnabel.
    Leider habe ich kein passendes Objektiv um die Vögel zu fotografieren. Um so schöner finde ich es, dass ich mir deine schönen Bilder ansehen kann.
    Einen guten Rutsch ins nächste Jahr wünscht Anette

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  3. Ich habe genau die gleichen Vögel im Garten, nur leider gelingt es mir nie, sie so gut zu fotographieren wie Du. Toll! Ich füttere die Vögel im Garten nicht, da so viel natürliches Futter vorhanden ist, hänge aber immer einen Meisenknödel auf der Terrasse unserer Stadtwohnung auf. Frohes Neues Jahr!

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  4. die Fotos sind einfach herrlich. Bei uns im Garten gibt es auch noch viel Futter - ich habe auch auf Futterpflanzen geachtet - aber wenn ich solche Fotos schießen könnte, wäre ich glücklich. Einfach schön anzuschauen.
    Lieben Gruß Bella

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  5. Hach ja, das mag ich auch sehr gerne... Vögel beobachten. Den Specht hast Du superschön erwischt. Das Rotkehlchen ist bei uns Dauergast. Wenn ich im Sommer mal wieder mit dem Spaten unterwegs bin um ein neues Beet abzustechen, so sitzt es meistens irgendwo in der Nähe, wartet bis ich ihm den Rücken zukehre, damit es rasch ein Würmchen holen kann oder ich ihm netterweise so einen armen Wurmen gleich vor den Schnabel werfe. Bei uns auf der Terrasse nistet jeweils ein Hausrotschwanz-Pärchen... das ging in früheren Jahren gut, weil unsere alte Katzendame Jazz keine Zähnchen mehr hatte, mit dem neuen Katerchen Noah haben es in diesem Jahr mind. zwei des Nachwuchses nicht überlebt. Ich bin gespannt, ob die Eltern daraus was gelernt haben und nun an einem Ort nisten, der für ihre Jungmannschaft sicher ist.
    Ich wünsche Dir einen guten Rutsch und ein erlebnisreiches 2011!
    Liebe Grüsse
    Alex

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